Symposium über Körper im analogen Raum im Zeitalter digitaler Kommunikation: "Bodies Move Differently in Presence"

Forschung, Ausstellung |

Das interdisziplinäre Symposium „Bodies Move Differently in Presence“ verhandelt Körperlichkeit in einer zunehmend digital kommunizierenden und agierenden Gesellschaft. Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen präsentieren ihre Perspektive auf körperliche Anwesenheit im analogen Raum. Das hybride Symposium mit begleitender Ausstellung findet am 24. und 25. Oktober 2022 am Lehrstuhl für Bildende Kunst der Technische Universität München (TUM) statt.

Symposium „Bodies Move Differently in Presence“ (Bild: Lehrstuhl für Bildende Kunst / TUM)

Im ersten Panel, am Montag, 24.10. ab 13 Uhr, spricht Prof. Lisa Blackman, Department of Media Communication and Cultural Studies at Goldsmiths, University of London (online), darüber, wie wir uns dem „Konzept der Präsenz in einer stark mediatisierten Landschaft“ nähern können. Valentijn Byvanck, Direktor Marres, House for Contemporary Culture, stellt das „Training the Senses”-Programm vor mit einem anschließenden interaktiven Beitrag des Künstlers David Helbich. Die Raumpraktikerin Mmakhotso Lamola und die Künstlerin Ute Heim präsentieren ihre aktuellen Arbeiten im Rahmen des Panelthemas „Bewegte Körper an sich verschiebenden Orten“.

Am Dienstag nähert sich die Soziologin Angelika Schwarz in Panel 2 „Distanz in Präsenz“ der Kulturgeschichte der Distanz. Caroline Adam vom TUM Lehrstuhl für Ergonomie zeigt den „Digitalisierungs-Schub in der Arbeitswelt“ aus Sicht der Arbeitsforschung und Prof. Melanie Krüger, Tenure-Track-Professur für "Embodiment im Sport und kognitive Fitness" an der Leibniz Universität Hannover, referiert zu motorischer Entscheidungsfindung und interpersonellen Bewegungskoordination.

In Panel 3 „Virtuelle Interaktionsräume, Hoffnung“ präsentieren Dr. Hiloko Kato und Alexandra Zoller im Kontrast zueinander ihre Forschung zu Schaltergesprächen während der Corona-Krise und zu echter Interaktion, wie sie mittels aktuellster VR-Technologie in virtuellen Räumen möglich wird. Die Künstlerin Louise Walleneit stellt Versionen ihrer Videoarbeit „cloudmeeting“ vor, in der ein „tastsensibler Raum wie ein umgestülptes WWW erfahrbar ist“ und der Medienwissenschaftler Daniel Stoecker teilt seine Kenntnis zur „Räumlichkeit sensorbasierter Mensch-Computer-Relationen“ und fragt „welche Hoffnungen und Narrative diese sensorische Durchdringung des Raumes begleiten.“

Panel 4 „Körper und Raum Wissen“: „Raumkonzepte, die in multisensorischen, prozesshaften und dialogischen, performativen Strukturen und Kommunikationsräumen münden“ zeigt Prof. Gabi Schillig. Florian Ecker, Bildender Künstler, präsentiert „Marmorblöcke mit eingeriebenem Glanz“ aus der Werkserie „Block c“ im Königsaal des Lehrstuhls und die Dramaturgin und Kuratorin Paula Kohlmann gibt einen Einblick in ihre poetische Recherche zum „Verhältnis von Körperwissen und performativer Sprache“.

„Neue Bewegungsmuster“ werden in Panel 5 verhandelt. Dabei werden die Möglichkeiten sinnlicher Präsenz von Prof. Gabriele Klein, Professorin für Soziologie von Bewegung, Sport und Tanz und Performance Studies an der Universität Hamburg (UHH), befragt. Die Kuratorin Julia Katharina Thiemann stellt das während der Corona-Pandemie entstandene Projekt „Dance your Home“ vor, in dem choreographisch-künstlerische Bewegungsfolgen „auf unterschiedliche Weise von jede*r Interessierten Zuhause oder an einem Ort ihrer Wahl ausgeführt werden können“. Bewegungspartituren verhandelt auch die Berliner Künstlerin Irina Gheorghe in ihrer Arbeit „Scores for first contact“ im Rahmen einer Performance.

Begleitend findet im Königsaal des Lehrstuhls eine Ausstellung statt, in der sich künstlerische Positionen dem menschlichen Körper im Raum annähern. Dabei werden sowohl Dokumentationen von körperlichen Übungen und Herausforderungen (Haase/Hochstatter und die Paranose Productions, Antonio Della Guardia, Ute Heim) wie auch Anleitungen (Irina Gheorghe) und eine Live-Performances von Gabi Schillig aktiviert von Yui Kawaguchi sowie künstlerische Auseinandersetzungen mit dem virtuellen Raum (Florian Lechner) gezeigt.

Web-Übersicht Zeitplan oder vollständiges Programm als PDF 
Das Symposium wird nach Möglichkeit per Zoom übertragen.
Zoom-Anmeldung: elke.dreier@tum.de

Das Symposium wird organisiert von Elke Dreier, bildende Künstlerin und künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin, mit dem Lehrstuhl für Bildende Kunst, Prof. Tina Haase, am Department Architektur der TUM School of Engineering and Design. Mit freundlicher Unterstützung durch die Dr. Marschall Stiftung.
In ihren künstlerischen Arbeiten untersucht Elke Dreier die Rolle des menschlichen Körpers in einer zunehmend digital agierenden Welt.

Veranstaltungsort
Lehrstuhl für Bildende Kunst, Technische Universität München (TUM)
Eingang VI | Luisen- / Ecke Gabelsbergerstraße | 3. Stock | Raum 3340 | Königsaal