Brewing Metabolisms

Ein nachhaltiger Ansatz zur Nutzung lokaler Biomaterialien.
Das Projekt „Brewing Metabolisms – a Biofabricated Pavilion“ der Professur für Architecture and design der TUM untersuchte die Nutzung lokaler Materialkreisläufe aus der Münchner Brauereiregion für biobasierte Bauweisen. Ziel ist es, einen Pavillon auf dem TUM Campus zu errichten, der das Potenzial regionaler Biomaterialien im Maßstab 1:1 demonstriert. Dabei werden verschiedene nachwachsende Rohstoffe, wie Hopfen und Biertreber, in innovative Materialentwicklungen integriert. Im Austausch mit demStartup „STREEV Studio“ und dem TUM-Startup „HopfON“ werden neue Wege zur Herstellung nachhaltiger Baustoffe erprobt, darunter Paneele aus Hopfen sowie experimentelle Fermentationsprozesse zur regenerativen Verwertung von Prozessabfällen.
Das Projekt verfolgt einen holistischen, metabolischen Ansatz, um eine regenerative Umgebung zu schaffen, die Architektur, Materialwissenschaft und biologische Prozesse miteinander verknüpft. Im Sommersemester 2024 wurde das Konzept in einem einwöchigen Workshop umgesetzt, an dem Studierende in interdisziplinären Teams arbeiteten.
Innovative Fertigung mit STREEV Studio und HopfON.
Ein zentraler Bestandteil des Workshops war die Zusammenarbeit mit STREEV Studio, das mit seiner innovativen CNCFräse KFVR einen neuen Ansatz in der Holzverarbeitung ermöglichte. In drei rotierenden Gruppen entwickelten die Studierenden unterschiedliche Materialien und Bauteile für den Pavillon. Die erste Gruppe experimentierte mit Hopfen, Kalk und Lehm, um Paneele für die Verkleidung herzustellen. Diese wurden auf ihre strukturellen und ästhetischen Eigenschaften getestet und weiterentwickelt. Die zweite Gruppe unter Julia Ihls fokussierte sich auf biobasierte Sheets aus Biertreber, Agar-Agar und Gelatine, wobei unterschiedliche Mischverhältnisse erprobt wurden, um vielseitige Materialitäten zu erzeugen. Die dritte Gruppe arbeitete mit Max und Kai Boll von STREEV an der Holzunterkonstruktion des Pavillons. Dank der Frästechnik konnten komplexe Steckverbindungen gefertigt werden, sodass die gesamte Konstruktion ohne Klebe- oder Schraubenverbindungen auskam. Zum Abschluss der Woche wurde eine Seite des Pavillons aufgebaut und mit den Hopfenpaneelen und -sheets verkleidet.

