Vortragsreihe ... about being careful – Umbaukultur und Baudenkmalpflege: Ákos Moravánszky – Stoffwechsel

Vortrag |


Algerien, Blechzelte in einem Flüchtlingscamp bei Tindouf (Bild: Jonas Wirth, 2011).

Der Begriff Baudenkmalpflege erscheint manchen als ein alter Hut. Bauwende, Renovation Wave und Umbaukultur hingegen weisen auf vermeintlich neue, innovative und kreativere Wege des Umgangs mit dem Bestand. Dabei lag in der aufmerksamen und rücksichtsvollen baulichen Erhaltung schon immer ein Risiko und eine Herausforderung, auch ein Potential für den Entwurf und letztlich für die Weiterentwicklung der Architektur. Immer fügen wir neue Elemente und Perspektiven hinzu und haben über den Fortbestand früherer Schichten zu entscheiden. Immer setzen wir ein Gespräch fort, das vor unserer Zeit begonnen hat.

In Fortsetzung der Vortragsreihe der Professur für Neuere Baudenkmalpflege werden alle Interessierten im Sommersemester mit drei wegweisenden Positionen der letzten Jahrzehnte in Austausch treten. Arthur Rüegg (Zürich) und Hubert Baumstark (Karlsruhe) wurden gebeten, über ihr Werk und ihre individuelle Auseinandersetzung mit dem Baubestand zu reflektieren. Almut Schäffner (München) wird über das Wirken und das Erbe Karljosef Schattners in Eichstätt und die jüngste Inventarisierung seiner Bauten berichten.

Die Vortragsreihe wird neu hybrid, sowohl in Präsenz als auch online via Zoom, durchgeführt:

03. Mai
Erneuern, Überfassen, Rekonstruieren
Arthur Rüegg, Zürich

31. Mai           
Behutsame Betoninstandsetzung
Hubert Baumstark, Karlsruhe

12. Juli
Karljosef Schattner in Eichstätt                    
Almut Schäffner, München

19. Juli
Stoffwechsel 
Ákos Moravánszky, Zürich

Entwurfspraxis und Metamorphose

Architekten und Architektinnen sind mit Materie und Materialität durch ihre Überzeugungen, ihr Wissen und ihre praktische Tätigkeit verbunden. Gottfried Sempers Theorie des Stoffwechsels beschreibt das Zusammenspiel von Material und Form als einen transformativen Prozess. Seine These hat den Weg geöffnet, die weit verbreitete Vorstellung von «Materialgerechtigkeit» zu hinterfragen. Entwerfer suchen heute in ihrer Arbeit nach einer dynamischeren Beziehung zwischen Form und Materie. Der Vortrag skizziert die Konsequenzen und versucht die Kluft zwischen der Praxis des Entwerfens mit ihren theoretisch oft unreflektierten Ergebnissen und dem Diskurs, in dem solche Ergebnisse ignoriert werden, zu überbrücken.

Wann:
19.07.2022, 18.30-20h

Wo:
Hörsaal 2370
Eingang Luisenstraße
Technische Universität München
+ Online:
Für die Teilnahme via Zoom wird um vorherige Registrierung gebeten.