Labor Nord Preussenstraße

B.A. ARCHITEKTUR SOMMER 2017
INTEGRIERTES ENTWURFSSTUDIO STÄDTEBAU + LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum http://www.lao.wzw.tum.de

Ob man gerade in München angelangt ist oder schon seit Jahren hier wohnt - viele von uns haben einen großen Teil der Stadt noch nie betreten, zumindestens nicht bewusst. Manche Straßen fallen selbst denjenigen, die sie täglich direkt passieren kaum auf und die Preussenstraße ist mit Sicherheit eine solche - ein gutes Beispiel für Räume in der Stadt, die als Infrastruktur und Adressen für die direkte Anwohnerschaft und die deren Arbeitsplatz hier liegt dienen, aber für das öffentlcihe Bewusstsein weiße Flecken auf der Karte sind.

Eingebettet zwischen zwei Ringen, großen Industriearealen und der Rückseite des ehemaligen Olympischen Dorfes ist der Ort offenbar wie geschaffen für die gegenwärtigen Nutzungen - Produktion, Werkstätten und Gewerbe, Unterkünfte für Studierende, Brachen oder Einfamilienhäuser - alle liegen im Dornröschenschlaf, unberührt von den meisten größeren Entwicklungen in der Gegend. Wenn man über Münchens Zukunft nachdenkt, den stetig wachsenden Bedarf an Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen, die Expansion großer Industrie- und Gewerbebetriebe und die Herausforderungen, die diese Entwicklungen an an Moblität, infrastruktur und Stadtentwicklung stellen wird klar, dass eine neue Vision und ein Leitbild entwickelt werden müssen als Beitrag zur Diskussion, welchen Weg diese Stadt in Zukunft gehen soll. Ist es denkbar dass München einfach diese gemächliche, behagliche Stadt bleibt, in der fast alle urbanen Strukturen und Angebote konzentrisch organisiert sind und alle Stadtteile ihre Identität aus dem gemeinsamen, historischen Zentrum schöpfen? Dies scheint mehr und mehr zweifelhaft, nachdem klar wird, dass dieser Status Quo die Entwertung der nicht innenstadtnahen Quartiere mit sich bringt, ein Effekt der durch die von der Immobilienwirtschaft zum Teil beschleunigte soziale Segregation innerhalb der Stadt beschleunigt und dies auch die Verwaltung vor beinahe unlösbare Probleme stellt. Oder könnte die Stärkung solcher Flächen wie an der Preussenstraße Bestandteil eines Entwicklungsprozesses sein, der die Polyzentralität der Metropole als Realität akzeptieren lernt und hilft, sie besser auf die strukturellen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten - mit spezialisierten, komplementär bespielten Mischquartieren, und einem weiterentwickelten, leistungsfähigen Netz für öffentlichen und Langsamverkehr? Viele Städte unterschiedlicher Größen waren in der Vergangenheit gezwungen sich dieser Frage zu stellen, Berlin, London, Zürich und Amsterdam. Die konkreten Voraussetzungen in München und der traditionell willensstarke wie auch konservative und zögerliche Wille der Bürgerschaft zu Veränderung wird einen spezifischen Entwicklungsprozess zeitigen. Das Ziel des Entwurfsstudios ist, durch die Arbeiten und Diskussionen zu diesem Diskurs beizutragen.

Studioprogramm

DI 25.04. / 13.15 / kick off Raum N1090ZG

DO 04.05. / 14.00 / Ortstermin

MO/DI 22./23.05. / Pin Up 1

MO/DI 12./13.06. / Tischgespräche

MO/DI 10./11.07. / Pin Up 2

FR 28.07. / Planabgabe Immathalle

MO/DI 31.7./01.08. / Schlußpräsentation Immathalle + APERO

 

VORLESUNGSREIHE:

Vorlesung Modul 16P