Non-finito Gotzinger Platz

B.A. ARCHITEKTUR | INTEGRIERTER ENTWURF STÄDTEBAU UND LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
SOMMER 2018

Viele Blöcke und Ecken der Stadt München wurden in den Stadterweiterungsplänen von Theodor Fischer, dem Baulinienplan von 1899 und in der Staffelbauordnung von 1904 in seinen städtebaulichen Planungen und Grundzügen berücksichtigt und räumlich definiert. Am südlich gelegenen Stadtteil „Sendlinger Unterfeld“, nahe der Isar, finden sich einige dieser Stadtbausteine aus damaliger Planung auf heißbegehrten Flächen innerhalb des Mittleren Ringes.

In einem ursprünglich industriell geprägten Stadtteil zwischen dem Gleisdreieck am ehemaligem Südbahnhof und den Hallen und Bauwerken des Schlachthofes und Großmarktes entsprechen die Blockstrukturen westlich der Implerstraße nahezu 1:1 dem einst angedachten Baulinienplan. Die Blockstrukturen und Baugrenzen östlich des Gotzinger Platzes, hin zum Großmarktareal haben sich seit dieser Zeit verändert und angepasst, sind jedoch bis heute im Stadtbild deutlich ablesbar. An drei Parzellen entlang der Thalkirchner Straße sind nur einige Blockrandfragmente und -ecken gebaut und offene, unfertige Blockformen mit asphaltierten Parkplatzfläche nehmen den größten Teil der ortstypischen Parzellen ein und prägen den städtischen Raum.

Im integrierten städtebaulichen Entwurfsstudio mit Architekten und Landschaftsarchitekten sollen die Fragestellungen zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Stadträumen untersucht werden. Durchlässigkeit, Eckausbildung, Erdgeschossnutzung und das Innen und Außen von städtischen Quartieren spielen dieses Semester im Hinblick auf die Grundlagenlehre des Städtebaues eine wichtige Rolle. Anhand der Freiräume werden wir die bereits vorhandenen Qualitäten des Gotzinger Platzes beurteilen, schärfen und die umgebenden Raumabschlüsse weiterbauen. Im Sinne des Weiterbauens und des Unfertigen bedienen wir uns dieses Semester des Begriffes „Non-finito“, der in der Wahrnehmungspsychologie ohne perzeptuelles Ergänzen nicht funktionieren würde. Das perzeptuelle Gedächtnis steht für die Leistung des Gehirns, wahrgenommene Reize auf der Basis von Neuigkeit und Vertrautheit schnell zu Beurteilungen und einen automatisierten Prozess des Wiedererkennen und Weiterdenken in Gang zu setzen.

Das Studio wird in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft - LAI, Prof. Dr. Udo Weilacher durchgeführt.

Termine:

STUDIO: Dienstags ab 14:00 Uhr im Grünen Saal

Di. 10.04. 13:15 Uhr // kick-off // Raum N1090ZG
Do. 19.04. 10:00 Uhr // Ortstermin Gotzinger Platz
Mo.-Di. 07.-08.05. 14:00 Uhr // 1. Testat - Grüner Saal
Mo.-Di. 04.-05.06. 14:00 Uhr // 2. Testat // Tischgespräche mit U. Weilacher und M. Michaeli - Grüner Saal Mo.-Di. 25.-26.06. 14:00 Uhr // 3. Testat - Grüner Saal
Fr. 13.07. 10:00 Uhr // Abgabe Pläne - Lehrstuhl Sustainable Urbanism
Mo.-Di. 16.-17.07. 10:00 Uhr // Schlusskritik - TUM Campus Weihenstephan

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