BACK TO THE FUTURE
MA-Projekt im Wintersemester 2025/26
Umbau als Neuverhandlung
Umbauten haben bisweilen nicht den besten Ruf. Zu oft erscheinen sie als Notlösungen, die weder dem Bestand noch dem Neuen gerecht werden. Doch gerade in dieser Spannung eröffnet sich ein produktiver Pool: Umbau kann mehr sein. Er ist kein Kompromiss, sondern ein bewusster Akt der Neuverhandlung. Jeder Eingriff stellt den Ort, die Bauaufgabe, die vorhandenen Mittel und nicht zuletzt die eigene Absicht infrage. Was unscheinbar, beiläufig oder längst vergessen war, kann durch architektonische Aufmerksamkeit einen neuen Wert gewinnen. Das Entscheidende wird nicht erfunden, sondern im Bestand entdeckt – im Ort, in der Struktur, in den Materialien. Umbau heißt Transformation: ein Austarieren von Erhalt, Veränderung und Neubeginn. Nicht dekorative Stilfragen stehen im Vordergrund, sondern der Umgang mit dem Vorgefundenen. Umbau verstehen wir als Methode, die Relationen verschiebt, Qualitäten neu gewichtet und Übersehenes produktiv macht. Im Studio untersuchen wir den Umbau systematisch: Wir analysieren Beispiele, entwickeln ein differenziertes Vokabular und erarbeiten Strategien, Kriterien und Werkzeuge für eine überzeugende architektonische Argumentation. Die Erkenntnisse werden praxisnah erprobt, indem ein alltägliches Münchner Institutsgebäude {tba} in neue Wohnnutzung transformiert wird.
Korrekturen finden dienstags im Studio statt, Testate etwa im Dreiwochen-Rhythmus. Neue Übungen werden i. d. R. ebenfalls dienstags ausgegeben/besprochen.
Entwurfsbetreuung: Matthias Ackstaller, Stefan Gruhne, Valerie Kronauer, Mascha Eva Zach
Einführung in den Entwurf: Mittwoch, 15.10.2025, 12 Uhr, am Lehrstuhl, Raum 4160
Der Entwurf wird in Dreiergruppen bearbeitet; hierbei wird das Arbeiten im Studio vorausgesetzt.