
PROJEKTWOCHE
Diversität in der Stadtgestaltung, Wanderausstellung FRAUEN BAUEN 2025/26
Wie können wir Stadtgestaltung unterrichten, wenn Klimakrise und soziale Ungleichheit das eigentliche Bauen in den Hintergrund treten lassen? Die kollektive, interdiziplinäre Zusammenarbeit steht dabei im Zentrum. Statt der lange dominierenden Fokussierung auf die individuelle Urheberschaft, braucht es neue kollaborative Formen der Wissensproduktion und Selbstermächtigung. Dabei spielen gerade bisher marginalisierte Gruppen und Minderheiten eine Schlüsselrolle. Das Projekt „FRAUEN BAUEN“, initiiert von drei Lehrstühlen des Departments Architektur der TU München, macht zum ersten Mal das Leben und Werk von bisher unbekannten herausragenden Architektinnen im 20. Jahrhundert in deutschsprachigen Städten in Form einer Webseite als Open Source Sammlung sichtbar und Wissen darüber frei zugänglich. Ausgangspunkt war die Stadt München. Das Projekt hat zum Ziel, ein stärkeres Bewusstsein für diese nach wie vor unterrepräsentierte Gruppe innerhalb des Berufsstandes zu schaffen und Vorbilder für nachfolgende Generationen zu etablieren. Langfristiges Ziel ist es die Sammlung sukzessive durch Kollaborationen mit weiteren Universitäten über Städte wie Berlin oder Hamburg zu erweitern.
Ziel der Projektwoche ist es, das Thema Diversität auch im Stadtraum sichtbar wie erfahrbar zu machen und die historische Perspektive von Sammlung und Ausstellung um eine Einbettung in den zeitgenössischen Diskurs zu erweitern. Insbesondere Chancengleichheit in Lehre und Praxis der gestaltenden Disziplinen soll dabei im Fokus stehen. Innerhalb der Projektwoche wird hierfür in einem 1:1 Design Build Workshop gemeinsam eine Installation im Stadtraum Münchens konzipiert und umgesetzt, die Installation wird im Anschluss nach Berlin wandern. Ziel ist die Projekte und Architektinnen im Stadtraum zu vermitteln und einzuführen und das Projekt mit zeitgenössischen Fragen in Architektur, und (Stadt-)Gestaltung zu verbinden. Durch das kollektive, fachübergreifende Selbstbauprojekt werden einerseits neue Wege der Lehre beschritten, andererseits tritt das Projekt aus dem universitären Kontext heraus und wird in der Öffentlichkeit präsent. Die Installationen bieten Möglichkeiten der Einbeziehung, der Interaktion und der Partizipation mit der Stadtgesellschaft. Während der Projektwoche werden externe Spezialistinnen für einen Lehrauftrag eingeladen, die sich mit dem Wirken von Frauen als Gestalterinnen und Entscheidungsträgerinnen im urbanen Raum auseinandersetzen und schon mittels 1:1 Installationen gearbeitet haben. Um die Studierenden mit Methoden der Interaktion und der Öffnung von Forschung nach Außen vertraut zu machen. Zudem wird es Inputvorträge zu Gender Diversity geben. Das Format verknüpft die Fächer Entwurf und Konstruktion mit Ingenieurs-, Politik- und Gesellschaftswissenschaften und ermöglicht es Lehrenden sowie Studierenden aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, gemeinsam am Thema Diversität und Chancengerechtigkeit in Lehre und Praxis zu arbeiten.
Das Projekt kann als Wahlfach von Studierenden mit einem gewissen Hands-On-Mindset aus allen Bereichen der TU gewählt werden, neben der School of Engineering and Design, sind Interessierte der Politik- und Gesellschaftswissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften oder der Ingenieurswissenschaften willkommen.
Projektverantwortliche: Anna Jacob, Jana Hartmann, Zora Syren
/// Workshop 3.11. -7.11.2025
Kick-Off:
Donnerstag 03. November 2025
09:00 Uhr, Ort: tba
Anmeldung für die Projektwoche unter: anna.jacob@tum.de