Einfamilienhäuser
Die Beschäftigung mit dem Umbaupotential von Einfamilienhäusern ist eine drängende Frage des Wohnens in Deutschland. Aus vielen individuellen Gründen kann eine Anpassung eines bestehenden Einfamilienhauses nötig sein. Und auch aus gesellschaftlicher Sicht ist der Gebäudebestand aufgrund seiner Größe (16 Mio. Ein- und Zweifamilienhäuser) ein sinnvoller Hebel zur Schaffung von Wohnraum. Es ist notwendig, Einfamilienhäuser als Bestandteil jeder umfassenden Strategie zur Bewältigung der Wohnungskrise und Klimakrise einzubeziehen.
Am Lehrstuhl wird Wissen über den Bestand der Einfamilienhäuser gesammelt und ausgewertet sowie nach typologisch sinnvollen Umbaustrategien gesucht.

Ausstellungen
EIN HAUS – WIE VIEL WOHNEN? (Galerie DON / Juli 2025)
Wie lassen sich Einfamilienhäuser baulich, sozial und gestalterisch nachhaltig weiterentwickeln? Die gezeigten Arbeiten entstanden im Wintersemester 2024/25 und Sommersemester 2025 an der Professur für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege der TU München. Die Studierenden analysierten das Einfamilienhaus als bauliche, soziale und kulturelle Typologie jenseits von Klischees – mit Blick auf die komplexe Realität des Bestands. Die Ausstellung macht deutlich: Das Einfamilienhaus ist kein Auslaufmodell, sondern ein Umbaufall. Architektur kann hier mehr leisten als Flächenoptimierung: Sie kann Wohnformen neu verhandeln, Orte öffnen, Strukturen reparieren – und damit einen wichtigen Beitrag zur Zukunft des Wohnens leisten.
Masterarbeiten
DAS UMGEBAUTE HAUS (Annalisa Müller / Sommer 2025)
Vor dem Hintergrund des Transformationsbedarfs von Einfamilienhäusern beschäftigt sich die Arbeit mit bereits realisierten Umbauprojekten, die seit 1977 in der Zeitschrift Das Haus veröffentlicht wurden, um daraus fundierte Erkenntnisse für den zukünftigen Umgang mit dem Bestand zu gewinnen. Ausgangspunkt ist das Erstellen einer strukturierten Datensammlung der 281 erhobenen Umbauprojekte, die eine Grundlage für Forschung und Praxis bildet. Die anschließende Analyse ermöglicht es, räumliche, funktionale und typologische Strategien im Umbau von Einfamilienhäusern zu identifizieren. mehr
Energiebonus Südtirol. Erfolgsmodell und Chance (Raphael Großmann / Sommer 2024)
Welche geeigneten Förderinstrumente existieren, um einen Anreiz bei Eigentümern zu schaffen, ihre Immobilien zu transformieren? Mit der Südtiroler Förderstrategie Energiebonus (seit 2009) können bestehende Wohngebäude im Zuge einer energetischen Sanierung erweitert werden. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Förderstrategie auf den lokalen Einfamilienhausbestand und wie sich diese Strategie auf bayerische Einfamilienhausquartiere übertragen lässt. mehr
Nachverdichtung durch Umbau bestehender Ein- und Zweifamilienhäuser (Magdalena Schadhauser und Leonard Khanmoradi / Sommer 2024)
Das Ziel dieser Arbeit war, anhand der bestehenden Bebauung eines beispielhaften Straßenzugs im Stadtgebiet München, eine Typologie der Gebäude zu erstellen und daran exemplarisch mögliche Umbaumaßnahmen zur Nachverdichtung zu untersuchen. Die Typologisierung erfolgte anhand von Merkmalen der Gebäude, welche bezüglich der darauf anwendbaren Maßnahmen relevant sind. Die Umbaumaßnahmen wurden zusätzlich auf ihre aktuelle Machbarkeit hinsichtlich baurechtlicher Vorgaben beurteilt. mehr
Analyse von Vorstadtgebieten (Fabian Schneider / Sommer 2023)
Im Rahmen dieser Arbeit wurde überprüft, in wieweit Einfamilienhaussiedlungen nachverdichtet werden können und welche Kriterien maßgeblich sind für eine Abschätzung des in Vorstadtgebieten vorhandenen Potenzials. Der Fokus lag dabei auf dem Stadtgebiet Münchens. Es wurde eine Methodik entwickelt, die eine bessere Analyse und Kategorisierung der vorhandenen Bebauung in Vorstadtgebieten ermöglicht. Zusätzlich beinhaltet die Arbeit Methoden zur Bewertung und Durchsetzung von Erweiterungs– und Umbaumaßnahmen in bestehenden Siedlungsstrukturen. mehr
Entwurfsstudios
Neues UmBauen: 2 in 1 (Bachelor / Sommer 2025)
Wie lässt sich ein Einfamilienhaus so umbauen, dass zwei eigenständige Wohneinheiten entstehen? Durch gezielte Eingriffe – Erweiterungen, Grundrissanpassungen oder neue Erschließungen – wird das bestehende Wohnhaus zum mehrfach nutzbaren Raumgefüge. Anhand der Musterhaussiedlung in Fellbach und im Austausch mit der Firma Bau-Fritz GmbH & Co. KG wurden Konstruktionen und das Umbaupotenzial industriell gefertigter Häuser untersucht.
20%+X (Master / Winter 2024/25)
Ein Blick nach Südtirol zeigt eindrucksvoll, dass Fördermechanismen wie der Energiebonus erfolgreich genutzt werden können, um bestehende Wohngebäude zu erweitern. Im Rahmen dieses Entwurfsstudios wurde geprüft, wie sich das Konzept des Energiebonus auf den Münchner Einfamilienhausbestand übertragen lässt: Anhand von 21 Bestandsgebäuden wurde das Bauvolumen jeweils gezielt um 20 % erhöht und um mindestens eine zusätzliche Wohneinheit erweitert.
Seminare
Digitale Fotografie (Bachelor und Master / Sommer 25)
Im Zentrum des Moduls „Digitale Fotografie - Grundlagen“ steht die Nutzung des Medium Fotografie als Arbeits- und Analysewerkzeug für Architekt:innen. In diesem Semester war das Untersuchungsgebiet die Musterhaussiedlung in Poing. Die Studierenden analysierten fotografisch die dortigen Fertighäuser.
Die Preisfrage (Elisabeth Kuss und Stefan Gruhne / Sommer 2025)
Im Sommersemester 2025 fand am Lehrstuhl für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege erstmals ein Seminar zum Thema Baukosten statt. Der Kurs ergänzte ein zuvor durchgeführtes Entwurfsseminar, in dem Einfamilienhäuser umgebaut und erweitert wurden. Unter Anleitung von Elisabeth Kuss (HZO GmbH) und Stefan Gruhne erarbeiteten die Studierenden Kostenberechnungen für ihre Entwürfe, um die Frage zu beantworten: Was kostet der Umbau eines Einfamilienhauses?
Digitale Fotografie (Bachelor und Master / Winter 2024/25)
Im Zentrum des Moduls „Digitale Fotografie - Grundlagen“ steht die Nutzung des Medium Fotografie als Arbeits- und Analysewerkzeug für Architekt:innen. Fotografische Spurensuchen nach dem Alltäglichen oder Eigenartigen in den Einfamilienhausgebieten in und um München zeigen ein ein vielfältiges Portrait des „typischen“ Einfamilienhausgebiets.
EIN-HAUS-REIHE (Bachelor und Master / Sommer 2024)
Auf Grundlage eines zu erarbeitenden Typenkatalogs von Reihenhäusern (mit Fokus auf England und der Niederlande) wurde untersucht , wie sich eine gegebene Einfamilienhaussiedlung durch zwischengebaute Raumfragmente zu Reihenhäusern verdichten und weiterentwickeln lässt. In einem Kurzentwurf wurden freistehende Einfamilienhäuser bzw. deren Grundstücke zu Reihenhäusern verdichtet. (Betreuung: Valerie Kronauer)










