Sizilianische Grabarchitektur

Bearbeiterin: Dipl.-Ing. Miriam Knechtel

Dissertation am Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege, Prof. Dr.-Ing. M. Schuller, seit 2011

Wie im Mutterland waren extraurbane und oft sehr weitläufige Nekropolen fester Bestandteil der griechischen Städte auf Sizilien. Neben zahlreichen Gräbern mit schlichten Grabmarkern wurden fast überall auch aufwändig gestaltete Grabmonumente in den unterschiedlichsten Größen und Formen errichtet, die in erster Linie einen repräsentativen Charakter hatten. Auch in den Nekropolen indigener, punischer und römischer Siedlungen gehörten solche Grabbauten zum Erscheinungsbild.

Diese Monumente unterschiedlichster Ausprägung sind Thema der Dissertation. Deren Ziel ist es, erstmals einen Überblick über die antike sizilianische Grabarchitektur zu schaffen und deren Entwicklung zu untersuchen. Im Mittelpunkt stehen hellenistische Grabbauten, es werden aber auch spätarchaische und römische Monumente in die Betrachtungen mit einbezogen. Die Objekte sollen zunächst präzise dokumentiert, nach Möglichkeit rekonstruiert, und dann in größerem Zusammenhang betrachtet werden. So soll geklärt werden, ob die Grabarchitektur Siziliens als eine stilistisch eigenständige Gruppe mit autonomer Architektursprache gesehen werden kann oder ob architektonische Einflüsse anderer Regionen festzustellen sind.