Schlusspräsentation des Masterprojekts About Food and Spaces: Exhibit Design (Film) am Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis.
Über das Projekt:
“About Food and Spaces: Exhibit Design“ ist eine Fortsetzung des Masterprojekts “Closing the Circle. About Food and Space(s)”, in dem wir uns vorrangig mit der Forschungsperspektive beschäftigt haben. Dabei haben wir untersucht, wie München sich lokal und global mit dem Thema Essen verbindet. Wir betrachteten konkrete Fallstudien wie die lokale (und globale) Erdbeerproduktion und deren Auswirkungen auf die alpine Landschaft um München, die städtebauliche Transformation des Schlachthofviertels, die lokale Karpfenzucht und die globale Garnelenzucht sowie die Geflügelproduktion und den Sojaimport aus dem Amazonas als regionale Tierfutterquelle. Zudem untersuchten wir, wie sich Orte der Nahrungsbeschaffung an den zunehmenden Tourismus und den Wandel der Esskulturen anpassen – am Beispiel des Viktualienmarkts – und wie sich Bioläden im Erbe der Lebensreformbewegung entwickelten. Darüber hinaus kartierten wir Prozesse des Lebensmittelabfalls in der Stadt und diskutierten Deutschlands Umgang mit globalen Ernährungsfragen, wie die Auflösung der Kornkammerregion in der Ukraine. Schließlich betrachteten wir die historischen Folgen der Grünen Revolution und thematisierten verschiedene Formen der Lebensmittelhilfe in München – von der Suppenküche bis zur Münchner Tafel.
In all diesen Untersuchungen stellten wir die Frage, wie sich Nahrungsmittelketten mit Räumen, architektonischen Typologien und Veränderungen in Stadtvierteln verbinden und was diese Parallelen über Umwelt und Politik aussagen.
Da das Projekt Teil des kuratorischen Programms des Architekturmuseums ist und eine Vorbereitungsphase für die Ausstellung 2026 darstellt, setzen wir den Fokus nun auf eine stärker operative und gestalterische Herangehensweise. Wir entwerfen eine Einführungsexponat zur Frage, wie das Essen in die Stadt kommt. Dieses soll die Besucher an die Hauptthematik der Ausstellung, der Lebensmittelproduktion, heranführen, die durch eine Reihe von Fallbeispielen beleuchtet wird. Um die Ökonomien, politischen Hintergründe und räumlichen Zusammenhänge der Lebensmittelproduktion besser zu verstehen, konzentrieren wir uns auf sogenannte Kontaktzonen – also Orte, an denen Lebensmittel in die Stadt gelangen, durch welche Prozesse sie transportiert werden und welche Räume dabei eine Rolle spielen. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf der Typologie der Großmarkthalle, die architektonisch, historisch und gegenwärtig von großer Bedeutung ist. Wir betrachten hierfür Beispiele aus München, Leipzig, Hamburg, Köln und Frankfurt. Unser Ziel ist es, die Atmosphäre, die Dynamik, die Akteure, die Hallen und die Verbindung zur Stadt darzustellen. Ebenso soll der schleichenden Funktionsverlust der Großmarkthallen, die zunehmend von Logistik- und Lagerräumen großer Lebensmittelhändler verdrängt werden, gezeigt werden.
Wann:
Donnerstag, 17.07.25
Uhrzeit: TBA
Wo:
Pavillon 333
Türkenstraße 15
80333 München