Hortus communis

Regelthesis (WS21)
Verfasser:  Luis Sebastian Huber

Unerwartet schwebt die gigantische, stählerne Tänzerin über das halb aufgebaute Festzelt und wirft ihr Licht über den Platz, während ihr Tanzpartner mit atemberaubender Leichtigkeit das schwere Karussell davonträgt. Wie die Götter im antiken Theater an kranähnlichen Flugmaschinen auf die Bühne schwebten, so bringen hier die Kräne unterschiedlichste Objekte auf der Wiesn zum schweben.
Innerhalb der durch einen Baumring eingefassten Fläche entsteht eine fantastische, neue Welt. Ein Experiment mit anderen Dimensionen und wundersamen Kräften, das sich nur an diesem besonderen Ort Münchens entwickeln lässt. Die graue Stadtbrache hält die alternativen Bilder einer Stadt aus und ermöglicht sie.
Die fahrende Elemente können für vielfältige Nutzungen in Einsatz treten. Veranstaltungsorte können wie Container von A nach B gefahren werden. Zelte können aufgebaut werden. Für die Versorgung mit Wasser, Strom und Licht ist gesorgt. Am Ende des Tages können sich die Kräne nach getaner Arbeit zurück ziehen und stehen eng beeinander über ihrem „Zeltlager“. Hier lagern die Bauteile für die unterschiedlichen Nutzungsszenarien.
Die großen stählernen Tänzerinnen erinnern an die Konstruktionen der Fahrgeschäfte und ahmen auch deren Kinetik nach. Sie erzeugen aus der Ferne wie aus der Nähe einzigartige Bilder für den Betrachter. Durch Aufzüge und begehbare Elemente werden sie auch für den Menschen erfahrbar gemacht.
Die riesige, leere Fläche der Theresienwiese bekommt ihre entsprechend großen Spielerinnen, die fast die Schwerkraft aufheben und immer wieder neue Welten entstehen lassen.

 

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