Die karolingische Torhalle im einstigen Kloster Lorsch (Hessen)

Die karolingische Torhalle im einstigen Kloster Lorsch (Hessen) - Bauforschung als Grundlage einer architekturhistorischen Neubewertung.

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Manfred Schuller
Mitarbeiter: Dr. phil. Dipl.-Ing. Katarina Papajanni, Dr. des. Rudolf Dellermann

Die sogenannte Tor- oder Königshalle im einstigen Kloster Lorsch – seit 1991 UNESCO-Weltkulturerbe – gehört zu den wenigen und am besten erhaltenen Bauten aus der Karolingerzeit. Die Datierung des Baus schwankt in der kunsthistorischen Forschung zwischen dem letzten Viertel des 8. Jahrhunderts – also der Bauzeit der ersten bezeugten Klosterkirche an dieser Stelle – und dem letzten Viertel des 9. Jahrhunderts, als die ostkarolingischen Könige Ludwig der Deutsche und Ludwig der Jüngere das Kloster zur Grablege bestimmten. Vieldiskutiert und nicht eindeutig geklärt ist die ursprüngliche Funktion des Baus. Für das architekturgeschichtliche Bauwerk ersten Ranges fehlt bislang eine umfassende und systematische Studie zur Bau- und Restaurierungsgeschichte. Die Einrüstung der Torhalle im Zuge restauratorischer Maßnahmen im beantragten Förderzeitraum gibt die auf lange Zeit einmalige Chance eine detailgetreue Bauaufnahme der einzigartigen Architekturgliederung der Fassaden zu erstellen und verborgene konstruktive Details zu entdecken. Die karolingische Bautechnik und die Umgestaltung der Torhalle vom 14. Jahrhundert bis zur Wiederherstellung des spätmittelalterlichen Zustands im Jahre 1935, sollen mit den Methoden der Bauforschung untersucht und durch die Auswertung der Archivbestände an Restaurierungsunterlagen und Bildquellen ergänzt werden. Der Bau wird im Kontext karolingischer Denkmäler in bautechnischer und architekturhistorischer Hinsicht verortet.

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderzeitraum: März 2012 bis Februar 2014

Überregionale Zusammenarbeit mit:
Dr.-Ing. Thomas Ludwig und Dr. phil. Hermann Schefers der Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen (VSG)