Eventopia

Entwurf einer Landschaft als Ereignismaschine

Projekt III | Masterprojekt, Wintersemester 2007/08

Thema 

Landschaftsarchitektur hat dem Ereignis Raum geboten, das Flüchtige und Zufällige in Erscheinung treten lassen. Der gestaltete Raum wurde als Gefäß und Oberfläche für Situationen und flüchtige Erscheinungen verstanden. Doch das Ereignis ist keine Nebensache mehr. Es rückt ins Zentrum der Handlungsinstrumente von Wirtschaft, Politik, Kunst und der Stadtentwicklung in Form des Events und des Event Marketing zur Erfüllung von Kommunikationszwecken . Der Raum und vielfach der Stadtraum ist weiterhin der Träger dieser Kommunikationszwecke im Ereignis. Diese inszenierten Ereignisse im Stadtraum gab und gibt es in Form von Festen, Aufmärschen/ Paraden, religiösen Ritualen und Spielen. Was sich verändert hat ist der ökonomische Bedeutungsgewinn und ihr Bedeutungsverlust als Mittel des gemeinsamen Erlebens von Glauben, Gemeinschaft oder Kunst als Deutung und Bewältigung der Wirklichkeit. 

Hier setzt das Entwurfsthema „Eventopia“ inhaltlich ein. Nur ein Raum als integriert entwickelter Bestandteil des Events kann zwischen vorhandenem Stadtraum und den selbstbezüglichen Zielen und Zwecken des inszenierten Ereignisses vermitteln.  Aufgabe des Projektes Landschaftsarchitektur III im Wintersemester 0708 ist daher der Entwurf einer Eventlandschaft am Münchner Sendlinger Tor Platz. Das Raummodell „Landschaft“ mit seiner Kapazität heterogene Teile zu einem Ganzen zu verbinden, könnte dieser Aufgabe in ganz besonderer Weise gerecht werden.

Arbeitsschritte

1. Städtebauliche Analyse der Eventräume im Münchner City-Bereich. Gibt es eine Rangfolge der Eventräume? Welche qualitativen und quantitativen Kriterien definieren die verschiedenen Eventräume? Werden die Eventräume als System gemanagt? Analyse der „Eventgeschichte“ der Münchner City. Welche Events haben bereits stattgefunden? Welche der Events haben sich etabliert? In welchen Zyklen finden die verschiedenen Events statt? Recherche nach technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.

2. Programmierung des Sendlinger Tor Platzes mit inszenierten Ereignissen für einen Zeitraum von 2 Jahren. Entwicklung von Eventinhalten. Erarbeitung eines Skripts/ Storyboards.
Räumliche Konzeption der Eventlandschaft aufbauend auf dem Storyboard. Programm und Eventlandschaft sollen zusammen entwickelt werden. Gerade die Instrumente und Methoden der Landschaftsarchitektur mit ihrer Kapazität Landschaft zu erfinden, könnten sich herausragend dazu eignen sowohl inszenatorische Inhalte, Dramaturgie und Raum integriert zu entwerfen. // Ergebnis: Skript des Eventprogramms, Storyboard, Konzeptionszeichnungen und -diagramme, Plan der Eventlandschaft im Stadtgefüge 1:1000.

3. Storyboard und Eventlandschaft werden in Form eines Kurzfilms (max. 10 Minuten) in Bewegung gebracht. Der Film soll Ereigniss und Raum zusammenzuführen und das Zusammenspiel überprüfen. Die Arbeit am Film ist Arbeit am Entwurf. Durch die Techniken des Filmes, wie Schneiden, Animieren, Kamerafahrten, etc. soll der Entwurf aus einem anderen Blickwinkel weiterentwickelt werden. // Ergebnis: Kurzfilm, max. 10 min auf DVD.

4. Das mit verschiedenen Methoden (Analyse/ Skript/ Storyboard/ Film) entwickelte räumliche Konzept wird landschaftsarchitektonisch weiterentworfen und vertieft. Am Ende des Entwurfsprozesses soll das Ergebnis ein Plan der Eventlandschaft sein, Schnitte, Perspektiven etc. // Ergebnis: Plan 1:100, mind. 2 Schnitte, Perspektiven.

Downloads
Dokumentation der Entwürfe (PDF, 2,1 MB)

Betreuung

Prof. Regine Keller, Dip.-Ing. Thomas Hauck, Dip.-Ing. Volker Kleinekort

Semesterarbeiten