Flussbad München

Floßbad

Master's Thesis M.A. Landschaftsarchitektur, Tobias Drexl

Thema

Das anhaltende Wachstum der Stadt München übt einen enormen Nutzungsdruck auf die bestehenden Freiräume, wie den Englische Garten oder den Marienhof, im Stadtzentrum aus. Dieser Bedarf macht eine Neuerschließung von öffentlichen Freiräumen zur Prämisse. 

Die hohe Bebauungsdichte im Zentrum Münchens macht eine Neuanlegung fast unmöglich und eine Nutzbarmachung vorhandener Potentiale wird unumgänglich. 

Dabei fällt der Blick als Erstes auf den größten und wichtigsten Freiraum Münchens, die Isar.

Die Isar durchzieht das Herz Münchens. Der Flussraum hat entscheidend das Gesicht der Stadt geprägt. Die Geschichte Münchens kann nicht ohne die Isar geschrieben werden und der Fluss hat bis heute seine Bedeutung für die Stadt nicht verloren. Die Isar ist ein wertvoller Freiraum und bietet vielen Aktivitäten und Nutzungen Platz. So ist sie mit ihren renaturierten Abschnitten Lebensraum für Tiere und Pflanzen, andere Bereiche bieten Erholungs- und Freizeitraum für die Bewohner der Stadt. Die Ufer laden beispielweise zum Sonnenbaden, Fischen oder Spazierengehen ein. Der Fluss selbst bietet Raum für Kanuten, Surfer und Flößer. 

Doch das größte unausgeschöpfte Potential der Isar ist die Möglichkeit zu Baden. Das in den 70ern, auf Grund von Verschmutzung, verhängte Badeverbot verbietet einen Badebetrieb im innerstädtischen Bereich und nur an wenigen Stellen, südlich der Innenstadt, ist das Baden auf eigene Gefahr möglich. 

Es war nicht immer so, dass München eine Stadt ohne Flussbad war. Um 1900 gab es ein öffentliches Bad am Kabelsteg, welchem viele Jahrzehnte rege Beliebtheit galt. Hinzu kommt, dass andere internationale Metropolen, allen voran Zürich, mit Flussbädern ein besonderes Freiraumerlebnis bieten können und das Verlangen in München immer größer wird.  

Die Verbesserung der Wasserqualität des Wassers bis heute könnte eine Freigabe des Flusses zum Badegewässer ermöglichen. Hierfür setzt sich besonders der Isarlust e.V. ein, der immer wieder das Thema Baden medienwirksam in den Fokus der Stadtbevölkerung stellt. So trat eine öffentliche Diskussionsrunde eine Debatte über ein mögliches Flussbad in München los. Dies führte soweit, dass die Stadt München die Möglichkeit eines Bades zwischen Patentamt und Westufer der Museumsinsel geprüft hat und mittlerweile eine Machbarkeitsstudie vom Stadtrat beschlossen wurde. Die bestehende Uferbefestigung und vorhandene Treppe für die Zugänglichkeit bilden eine gute Grundvoraussetzung. 

Ein Flussbad in München würde das öffentliche Freiraumangebot enorm erweitern und andere Freiflächen entlasten. Der geringere Kostenaufwand im Vergleich zu Freibädern ermöglicht einen eintrittsfreien Betrieb und könnte somit für alle Münchnerinnen und Münchner gleichermaßen einen besonderen Erholungswert bieten. In der vorliegenden Arbeit soll nun dieser Sachverhalt betrachtet und geprüft werden. Folglich wird ein innenstadtnahes Flussbad erarbeitet und mögliche Risiken aufgezeigt.

Betreuung

Prof. Regine Keller,Dr.-Ing. Franz Zunic (Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft)

Ein Ansicht-Exemplar der Masterarbeit ist nach Absprache am Lehrstuhl einsehbar.