Tempelanlage Dafosi

Die buddhistische Tempelanlage Dafosi wurde im Jahr 628 erbaut und liegt 160 km westlich von Xi‘an. Es handelt sich um die erste große Grottentempelanlage in dieser Region. Sie ist heute ein nationales Kulturgut ersten Ranges. In Hunderten von Höhlen und Nischen findet man hier insgesamt knapp 1500 Figuren, die aus dem Felsen herausgemeißelt, mit Lehm aufmodelliert und farbig gefasst worden sind. Die größte Statue misst gut 20 m.

Im Laufe der Zeit waren in der Hauptgrotte starke Schäden entstanden, die u.a. auf das Eindringen von Wasser und Salzen zurückzuführen sind. Teilweise waren die Köpfe der Statuen von Rissen durchzogen und extrem gefährdet. Auf der Grundlage von geophysikalischen, chemischen und bodenmechanischen Untersuchungen wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für die Erhaltung der Kulturgüter der Provinz Shaanxi (damals Zentrum für die Erhaltung der Kulturgüter Xi'an) 1989-1996 ein geeignetes Konservierungskonzept erarbeitet und erfolgreich durchgeführt. Die Maßnahmen umfassten:

1. Sicherung gefährdeter Felspartien mit Mörtelankern, Stahlklammern und Druckausgleichsscheiben sowie durch unterstützende Ziegelmauern

2. Abtragung von Schwemmschichten

3. Festigung des Sandsteins

4. Ableitung des Sickerwassers aus der Grotte

5. Langjährige Kontrolle der Ergebnisse

 

Prof. Erwin Emmerling

Prof. Rolf Snethlage

Dr. Cristina Thieme

Angelika Borchert, MA, und Claudia Wenzel, MA, damals Institut für Kunstgeschichte Osiasiens, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, kunsthistorische Bearbeitung

 

Die Ergebnisse sind veröffentlicht in:

Der Große Buddha von Dafosi. Arbeitsheft 82 des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege// ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees XVII (deutsch/ englisch/ chinesisch), München, 2001.