Studierendeninitiative Chair of Unlearning organisiert Ausstellung „Architektur Diskriminiert“

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Vom 27. bis zum 29.4.2023 findet in der Immatrikulationshalle am Stammgelände eine Ausstellung des Chair of Unlearning zu diskriminierenden gebauten Räumen statt. Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden.

Architektur diskriminiert, wenn wir nicht anfangen zu verlernen. 
Architektur sozialisiert uns als Stadtbewohner*innen unabhängig davon, ob wir Architektur studieren oder nicht – es ist omnipräsent. So richtig greifbar wird der (Stadt)Raum erst, sobald wir uns mit all seinen Ecken und Kanten auseinandersetzen. 
Gleiches gilt auch für genderspezifische, rassistische und jede Art struktureller Diskriminierung. Sie wirkt unmittelbar auf die Stadtgesellschaft ein, zieht künstliche Grenzen zwischen den ‚Gleichen‘ und den ‚Anderen‘ und erbaut so Räume, gestützt auf einem Grundgerüst an Normen und Unterdrückung. 
Der erste studentische Lehrstuhl an der TUM Chair of Unlearning lädt Sie vom 27. bis zum 29. April ein, die immatriellen und räumlichen Dimensionen dieses Grundgerüsts zu untersuchen. 

Haben Sie etwas in Ihrer Architekturausbildung über die Beziehung von Raum und Diskriminierung gelernt? 
Lautet die Antwort Nein, sind Sie nicht alleine! Als Chair of Unlearning haben wir daher das Seminar „Empowering Students Positions. Wie könnte eine Lehre für alle aussehen“ gehalten, um diesem Missstand an der Universität etwas entegenzusetzen. Die universitäre Ausbildung reproduziert unweigerlich diskriminierende und eurozentrische Normen – auch wenn sie eine der entscheidenden Stellschrauben wäre, das uns umgebende Grundgerüst aufzubrechen.

In der Ausstellung „Architektur Diskriminiert“ stellen wir das Unlearning und das Relearning in den Fokus.  
Wie sollen wir Räume inklusiv gestalten, wenn wir unsere politisch-soziale Verantwortung als Architekturschaffende dadurch leugnen, dass wir gar nicht erst anfangen, über Diskriminierung durch Räume zu diskutieren? 
Zur Vernissage am 27. April reden wir deswegen mit Akteur*innen, die ihre Forschung und Praxis auf Anti-Rassismus, Aktivismus und kritischer Raumbetrachtung gründen. Cruz García und Nathalie Frankowski beschreiben in ‚A Manual of Anti-Racist Architecture Education‘ beschreiben, dass Architektur maßgeblich an der Errichtung und Zementierung des Siedlerkolonialismus und der Etablierung von extraktiven und machtausübenden Infrastrukturen beteiligt war. Fernande Bodo fordert daher in ihrer Praxis als Kuratorische Researcherin am HKW Berlin und Mitgründerin des Podcasts ‚Architecture is a white discipline‘, die Demontierung der weißen Narrative in Architekturlehre und -praxis. Der Verein Black Creative Builders zeigt wie es geht, indem sie in ihrem Netzwerk jungen Schwarzen Architekturschaffenden zusammenbringt und ihnen so die Möglichkeit gibt, ihren Raum zu beanspruchen. 

Programm 
27. April 2023 //  UNLEARNING WHITE ARCHITECTURE EDUCATION

from 5:30 pm – Vernissage with free drinks, lecture & debates
WAI ARCHITECTURE THINK TANK / Cruz García, Nathalie Frankowski 
HKW Berlin, Podcast Architecture is a white discipline / Fernande Bodo 
BLACK CREATIVE BUILDERS / Darnel Myers, Abdé Batchati

28. April // OPEN EXHIBITION 
12:00 pm – 6:00 pm

29. April // RELEARN NON–NORMATIVE DESIGN TOOLS
from 12:00 pm – Coffee Talk & Intervention Day
EMPOWERING STUDENT POSITIONS How could teaching for all look like? Presentation by students
SPACE INVADING through collective handicraft & Feminist intersectional contact exchange 

Wo 
Immatrikulationshalle 
Technische Universität München (TUM) 
Arcisstr. 21
80333 München