Christoph Valentien wurde 1939 in Stuttgart geboren und studierte von 1960 bis 1964 Landschaftsarchitektur in Weihenstephan an der damaligen Technischen Hochschule München. Es folgte 1965-67 ein Aufbaustudium Städtebau an der RWTH Aachen. Verbunden damit arbeitete er beim Planungsamt der Stadt Duisburg. Ab 1967 war er zunächst als wissenschaftlicher Assistent und dann als freiberuflicher Lehrbeauftragter am Institut für Landschaftsplanung bei Walter Rossow an der Universität Stuttgart tätig. 1971 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Donata das Büro Valentien + Valentien zunächst in Stuttgart und dann mit Sitz im bayerischen Weßling.
1980 folgte der Ruf an die TUM, wo er für 22 Jahre den Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Entwerfen, später Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum innehatte. Das Entwerfen in gemeinsamen Projekten mit den Lehrstühlen der Architektur und des Städtebaus an der TUM war ihm für das Studienfach Landschaftsarchitektur immer ein wichtiges Anliegen, das er intensiv praktizierte. Er hat viele Studierende mit seiner inspirierenden Lehre gefördert.
Mit seinem Büro realisierte Christoph Valentien zahlreiche Projekte, die auch das Stadtbild Münchens bis heute prägen. So entstanden große Freiflächen im 1. Bauabschnitt in München-Riem (1995) und dort auch der Platz der Menschenrechte (2005). An der TU München gestaltete er den mit Ginkgos überstandenen Baumplatz an der Theresienstraße. Der Entwurf und die Umsetzung für das Kulturforum in Berlin von 1998 bis 2011, oder die Sanierung der Altstadt von Ochsenfurt (2007) sind nur zwei von zahlreichen Projekten, die weit über die Grenzen Bayerns hinaus bis heute wirken. Einen wichtigen Meilenstein im Schaffen Valentiens bilden die Parks, die er ab dem Jahr 2005 in China entwickeln und verwirklichen konnte. Stellvertretend seien hier der Botanische Garten in Shanghai (2005-10) und der Botanische Garten in Datong (2010) genannt.
Sein Werk gemeinsam mit seinem Büro Valentien + Valentien wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Städtebaupreis (1996 und 2006) dem Fritz-Schumacher-Preis (1996) sowie dem Bayerischen Staatspreis für Architektur (2018). 2001 erhielt er in China eine Concurrent Professorship an der Nanjing Forestry University.
Das Department Architektur der TUM School of Engineering and Design (ED) wird Christoph Valentien ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.