Integrated Product Design

Integrated Product Design interpretiert Produktgestaltung umfassend, disziplinübergreifend, systemisch und stets im Kontext von Umwelt, Mensch, Technologie und Wirtschaft. Wir designen nicht mehr „den Stuhl“, sondern das System „Sitzen“. Hierbei kann zwar auch ein neuer Stuhl entstehen – vielleicht aber auch ein Service-Konzept für temporäre Büroarbeitsplätze oder eine digitale Anwendung mit Erinnerungen regelmäßig aufzustehen. Wir gestalten Product-Service-Systems, also komplexe Systeme mit physischen Touchpoints, sowie Produkte mit digitalen Komponenten. Auf der Basis von neuen Technologien entstehen Innovationen, die den Menschen nützen, die der Umwelt nicht schaden, und die dennoch am Markt erfolgreich sind.

An der Schnittstelle von Objekt, Raum und Architektur

Wir lehren und forschen interdisziplinär an der Schnittstelle von Produkt, Interior Design, und Architektur. Im Mittelpunkt steht stets der Mensch mit seinen sozialen Interaktionen, Handlungen, Bedürfnissen und Wünschen. Eine menschzentrierte Herangehensweise mit Methoden der Designforschung ist daher elementarer Bestandteil unserer Projekte.

Zukunftsorientiert und spekulativ

Integrated Product Design ist zukunftsorientiert und spekulativ. Wir transformieren existierende Situationen in wünschenswerte – frei nach Herbert Simon (1996): „Changing existing states into preferred ones“. Design ist demnach eine „Wissenschaft des Möglichen“ (Schneidewind, 2017). Anders als in klassischen Wissenschaften, wo schwerpunktmäßig die Welt wie sie ist, erforscht und analysiert wird, entwerfen und erforschen wir mögliche Zukünfte. Diese Herangehensweise schließt Methoden des Critical und Speculative Design (Dunne and Raby 2013) mit ein, aber auch klassische Methoden der Zukunftsforschung, wie etwa Delphi Studien und Szenariotechnik.

Unser Mindset: hinterfragend, experimentell, forschend.

Integrated Product Design ist problemlösend – gleichzeitig hinterfragen wir, welches Problem es überhaupt zu lösen gilt. „Problem Reframing“ (Dorst 2015) ist daher essenzieller Bestandteil unseres Gestaltungsprozesses. Wir hinterfragen den Status-Quo und suchen nach Fragen, die bisher noch nicht gestellt wurden.

Wir arbeiten experimentell – in der Werkstatt, im Living Lab, und mit der Hand. Durch das Machen – inklusive Scheitern – entstehen Erfahrungen und Erkenntnisse, die meist mehrere Iterationsschleifen durchlaufen, überprüft und getestet werden, um so letztendlich zu einer erfolgreichen Lösung zu führen.

Forschung und Lehre bilden am Lehrstuhl für Integrated Product Design eine Einheit. Der Gestaltungsprozess wird stets von dem Ziel getrieben, neue Erkenntnisse zu generieren und diese der Design-Community zugänglich zu machen. Projektergebnisse aus Lehre und Forschung werden nach Möglichkeit in Design Journals und auf internationalen Konferenzen publiziert.