Münchener Röhren

Semesterprojekt M.A. Landschaftsarchitektur, Sommersemester 2012

Thema

Im München sind sie im gesamten Stadtgebiet weit verbreitet und werden dabei oft als „Unort“ wahrgenommen. Röhren, Unterführungen und Passagen wirken meist nach ein paar Jahrzehnten heruntergekommen und morbid. Dabei können sie noch so sauber, abwaschbar, verkachelt oder postmodern verglast sein. Sobald sie mit dem veränderten Zeitgeist nicht mehr mithalten, transformieren sie sich in unangenehme Durchgangsräume. Das Stigma des „Angstraumes“ haftet ihnen an. Neben den gestalterischen weisen diese oft auch soziale Probleme auf. Sie bieten einigen Randgruppen der Gesellschaft wettergeschützte Aufenthaltsorte. Andere sehen dadurch in ihnen noch eher einen „Unort“ und lassen sie schnell hinter sich. Die "Röhren" erscheinen oft muffig, dunkel und bedrohlich. Viele Städte sehen an dieser Stelle einen starken Handlungsbedarf um die Situationen vor allem für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. 

Die ausschließlich von Ingenieuren entwickelten Bauwerke werden, aus gestalterischer Sicht, in der Planung oft vernachlässigt. Nicht selten wird im Nachgang versucht mit "Kunst im öffentlichen Raum" diese Orte aufzuwerten. Verbesserungen sind teilweise jedoch aus Mangel an Platz schwer zu realisieren, so dass Umbaumaßnahmen notwendig werden.

Ziele

Lässt sich durch eine andere Betrachtung, eine konzeptionell planerische Herangehensweise entwickeln, die diese Bauwerke anders interpretiert? Ziel ist es im Zusammenspiel mit den städtebaulichen Parametern des Umfeldes, neue mutige Lösungsansätze zu entwickeln, die auf die Besonderheiten des Ortes und des Kontextes reagieren und es schaffen die oben dargestellten Probleme zu berücksichtigen und langfristig zu verbessern.

Aufgabe

Um einen Überblick des Status quo zu bekommen, sollen ein Großteil der im Münchener Stadtgebiet vorhandenen Röhren, Unterführungen und Passagen zunächst analysiert werden. Durch eine eigene Bewertungsmethodik, sollen alle Bauwerke auf verschiedene Parameter hin untersucht und in einem „Atlas“ zusammengefasst werden. Dieser erste wichtige Schritt, soll in mehreren Workshops gemeinsam erarbeitet werden. Der „Münchener Röhrenatlas“ dient als Grundlage des Semesterentwurfes, welcher exemplarisch an einem selbstgewählten Münchener Beispiel in Einzelarbeit entwickelt werden soll. Begleitet wird das Projekt mit einer Einführungsexkursion und einem Workshop zum Thema „Wahrnehmung“.

Betreuung

Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Felix Metzler, Dipl.-Ing. Michel Hinnenthal, Dipl.-Ing. Susann Ahn, Dipl.-Ing. Thomas Hauck

Semesterarbeiten