"Reload Leonrod"

Projekt I, Wintersemester 2008/09

Thema & Aufgabe

Der Leonrodplatz im Osten des Münchener Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg wird durch zwei Hauptverkehrsachsen in vier Quadranten geteilt, wovon die beiden östlich der Dachauer Straße, derzeit Brachflächen und abzubrechende Bebauung, in naher Zukunft entwickelt werden sollen.
Die beiden westlich der Ausfallstraße sind Gegenstand dieses Entwurfsprojekts und existieren bereits heute als öffentlich zugängliche Platzflächen.
Ladenvorzone/Gastronomieaußenbereich/Stellplätze/Fahrbahn/Kiosk/Taxistand/
Trafohaus/Hundewiese/Straßenbahnknoten - die starke Frequentierung liegt in diesem Fall weniger an der Attraktivität dieses öffentlichen Raums sondern an der Dichte der Infrastruktur.
Der Platz präsentiert sich ungeordnet und laut, nur wenige Besucher nutzen ihn zum längeren Verweilen oder gar zur Erholung.
Obwohl er aufgrund seiner Lage, Vernetzung und seinen Einrichtungen als Quartierszentrum bezeichnet werden kann, trägt wohlseine derzeitigen Erscheinung kaum zur positiven Identifikation der Bewohner mit diesem Ort bei.
Die Aufgabe ist eine Neuordnung, eine Neuprogrammierung und daraus folgend eine Umgestaltung der beiden Teilplätze. Es soll ein Ort entworfen werden, der sowohl eine Plattform für einen Großteil der derzeitigen Aufgaben sein kann aber darüber hinaus auch identitätsstiftendes Potential hat.
Vertiefend soll dabei das Thema Stadtmöblierung betrachtet werden.
Der „clutter“, das Durcheinander und vielleicht auch Zuviel, soll einem konzeptionell stimmigen und zu detaillierendem Ausstattungskonzept weichen.

Als weitere Aufgabe soll soll ein Tagebuch kontinuierlich während des Semesters geführt werden und Beobachtungen, Ideen und Konzepte zum Themenkreis „Öffentlicher Raum“ - im weitesten Sinne - zeichnerisch/bildlich erfasst werden. Es soll dabei nicht das „bloße Abbilden“ trainiert werden, also die perspektivisch/proportional richtige  Repräsentation von Dingen, sondern das „zur Darstellung bringen“ von etwas, das immer mit einer Intention verknüpft ist - eine Auswahl trifft, Betonungen vornimmt, heraushebt, verbirgt und in Beziehung setzt, mit dem Ziel Beobachtungen, Ideen und Konzepte „zum Ausdruck zu bringen“. Das soll hier nicht sprachlich mit der Produktion von Texten, sondern bildlich/zeichnerisch erfolgen. Die grundlegenden bildnerischen Mittel sind Form und Farbe in Beziehung gesetzt zu einem Zeichengrund, in unserem Fall die Seiten des Tagebuchs.

Betreuung

Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Doris Grabner, Dipl.-Ing. Thomas Hauck, Dipl.-Ing. Volker Kleinekort, Dipl.-Ing. Albert Gründel (Modellbau), Cand.-Ing. Lisa Gritto

Semesterarbeiten