Haiti Canaan

Wasserversorgung und städtische Infrastruktur für eine unvermeidbare Stadt

Semesterprojekt M.A. Landschaftsarchitektur, Wintersemester 2012/13

Thema

"Nach jeder größeren Katastrophe sind Zeltstädte unvermeidlich. Während ihre Lebensdauer im Idealfall in Wochen oder Monaten gemessen wird, bestehen viele von ihnen jahrelang, während das Land wieder aufgebaut wird. Im Fall von Haiti haben die weitreichenden Verwüstungen, die das ohnehin schon zerbrechliche Land heimgesucht haben, dazu geführt, dass die Vertriebenen in absehbarer Zeit keine anderen Möglichkeiten haben. Besonders deutlich wird dies im Fall von Canaan. Während in Port-au-Prince viele Zeltstädte auf den verbliebenen Freiflächen errichtet wurden, wurde Canaan von Menschen besiedelt, die absichtlich in diese Region zogen, um der Überfüllung und den knappen Ressourcen der Stadt zu entkommen. Das Land, auf dem Canaan angesiedelt ist, ist
Das Land, auf dem Canaan angesiedelt ist, eignet sich in einzigartiger Weise für eine langfristige Besiedlung, da es ökologisch stabil ist und bisher nicht bebaut wurde. Während die physischen Eigenschaften von Canaan vielversprechend sind, verbietet die bestehende Politik die Legitimierung der Siedlung. Um einen lebenswerten Ort für die unvermeidliche Stadt Canaan zu schaffen, müssen mit Hilfe der Regierung und der Siedler von Canaan mehrere Schritte unternommen werden. Zu diesen Schritten gehören die Sicherung des Landbesitzes, politische Änderungen, die den Bau dauerhafter Strukturen ermöglichen, die Bewertung der bestehenden Bedingungen, die Zusammenarbeit mit den Bewohnern, um Bedürfnisse und Wünsche zu ermitteln, die Schaffung tragfähiger wirtschaftlicher Möglichkeiten, der Aufbau einer öffentlichen Infrastruktur und die Förderung der Eigeninitiative der Bewohner bei der Entwicklung ihrer eigenen Häuser." (Text: Doran)

Aufgabe

Gökce Iyicil entwickelt ein Wassermanagementkonzept für Canaan, das die Probleme der Abwasserentsorgung, Wasserversorgung und Entwässerung in dem Gebiet lösen soll. Da alle Wasserprobleme miteinander verbunden sind, kann das Wasser mit Hilfe des Entwässerungssystems und des Regenwassersammelsystems aufgefangen und als Wasserquelle für die Bewässerung und für die Haushalte genutzt werden. Auch das Abwasser kann in dem Gebiet wiederverwendet werden (insbesondere Grauwasser). Für die Wasseraufbereitung konnten sehr einfache Lösungen wie Komposttoiletten oder Sandfilter gefunden werden. Gemeinsam mit ihr werden wir ein städtisches Infrastrukturkonzept für das Gebiet entwickeln, einschließlich eines Freiraumkonzepts für die wachsende Siedlung.

Betreuung

Prof. Regine Keller, Thomas Hauck (LAO), Gökce Iyicil (TUM, Institute of Water Quality Control),Prof. Christian Werthmann (Universität Hannover) in cooperation with Prof. Peter Rutschmann (TUM, Chair for Hydraulic and Water Resources Engineering)