intervention scout

Master's Thesis M.A. Landschaftsarchitektur, Irina Glander

Thema

Interventionen bezeichnen in der bildenden Kunst Aktionen, Installationen oder Performances im öffentlichen Raum, die als “Störfaktor“ angelegt sind und Wahrnehmung und Bewusstsein beeinflussen wollen. Im urbanen öffentlichen Räumen finden Interventionen in Form von fliegenden Bauten, temporären Installationen, Guerilla Gardening, Flashmobs... als urbane Praktik der Mitteilung, Aneignung und Anteilnahme vermehrt Einzug. Im Forschungsfeld Interventionen / Partizipation widmet sich der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum der Frage welche Rolle künstlerische Ausdrucksformen der Intervention als Instrumente in einem partizipativen Planungsprozess für urbane, öffentliche Räume einnehmen können. Die als Thesis angelegte Arbeit „Intervention Scout“ soll grundsätzliche Ansätze des Themas Interventionen im öffentlichen Raum erarbeiten und speziell für den Raum München eine detaillierte Analyse erstellen.

Aufgabe

Zunächst gilt es eine Definition der Verwendung des Begriffs „Intervention“ im öffentlichen Raum zu erarbeiten. Im Weiteren ist eine Sammlung von realisierten Interventionen der letzten Jahre anzulegen. Dabei gilt es die planerischen, künstlerischen, räumlichen, politischen, soziologischen Situation für räumliche Interventionen in München darzustellen. Die Ergebnisse dieses Arbeitsschritts sollen Grundlage für einen „Atlas der Interventionen“ bilden, der am Lehrstuhl erstellt wird. Im entwerferischen Teil der Arbeit ist für ein auszuwählendes Gebiet eine eigene räumliche  Intervention zu entwerfen, planen, durchzuführen und dokumentieren.

Betreuung

Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Thomas Hauck, Dipl.-Ing. Felix Lüdicke

Neue Interventionen

Irina Glander

Der Atlas der Interventionen zeigte Interventionen in München auf, die anschließend durch das vorgegebene Aufschlüsselungssystem einer Bewertung unterzogen werden konnten. So war es möglich, eine charakteristische Interventionsform für diese Stadt darzulegen. Deren Vor- und Nachteile wurden explizit aufgelistet, um dadurch einen Interventionstyp zu erhalten, der Basis der im Folgenden zu entwickelnden Intervention werden sollte.
Ein Umdenken, weg vom landschaftsarchitektonischen, hin zum rein künstlerischen Entwerfen, weg von der oftmals distanzierten, teils eher pragmatischen Herangehensweise, hin zur prozesshaften, partizipativen Aktion vor Ort, war der fundamentalste Schritt dieser eigenen künstlerischen Intervention. Der Prozess, der bis zur Realisierung dieses ganz anderen Entwurfs durchlaufen werden musste, wird im vorliegenden Teil aufgezeigt. Dieser beinhaltet die ersten Ansätze sowie die ausgeführte Aktion vor Ort.
Der Entwurfsprozess startete mit der Wahl für den „richtigen“ Ort. Denn dieser stellte im weiteren Verlauf den Rahmen für die Intervention. Die Situation dieses Ortes galt es anhand der künstlerischen Intervention zu hinterfragen beziehungsweise sichtbar zu machen und umzudeuten.
Eine Analyse dieses Ortes zu erarbeiten, wie auch seine Positionierung innerhalb des Stadtgefüges zu erkennen, war im weiteren Verlauf ein essentieller Schritt des Entwicklungsprozesses der Intervention. Erst dann konnte sich der Frage nach der geeigneten Kategorie und Art der Intervention gewidmet werden.
Bei der realisierten Intervention ging es – wie in der Hinführung zum Thema dargestellt – vor allem darum, die Sensibilisierung der Bewohner, vor allem aber auch die Sensibilität auf Seiten der Landschaftsarchitekten durch dieses künstlerische Experiment zu schärfen. Die Tauglichkeit von prozesshaften, temporären und vermehrt partizipativen Interventionen auf die Ebene der Planungsarbeit von Landschaftsarchitekten übertragen zu können, sollte aufgezeigt und dadurch letztendlich bestätigt werden.