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GESTALTUNG MULTIFUNKTIONALER SPREEUFER IN BERLIN

“I would like an image that makes the mermaid in Copenhagen look like the ‘Goldelse’ on the Victory Column in Berlin, with a laurel wreath and wings.” (September 10, 2025)
THEMA . Die Spree ist die blaue Hauptschlagader Berlins. Ihre Ufer sind geprägt von einer hohen Dichte an politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und touristischen Nutzungen. Heute bleibt das Potenzial dieses Flussraums weitgehend ungenutzt: Schwimmen ist aufgrund von schlechter Wasserqualität und dem Vorrang für die - fast ausschließlich touristische - Schifffahrt verboten, die Uferzonen sind vielfach monofunktional ausgebildet und in weiten Teilen nur eingeschränkt zugänglich.
Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, wie das Spreeufer als multifunktionaler Freiraum für die Stadtgesellschaft weiterentwickelt werden kann. Ausgangspunkt ist die Analyse der angrenzenden Quartiere entlang des betrachteten Abschnitts. Jedes Viertel – vom Regierungsviertel über die Museums- und Kulturstandorte bis hin zu den urbanen Wohn- und Kreativquartieren rund um Friedrichshain-Kreuzberg – stellt unterschiedliche Anforderungen an die Nutzung des Wassersaums. Aus dieser Vielfalt gilt es, spezifische Typologien für Freiraumlösungen abzuleiten, die sowohl lokale Identitäten berücksichtigen als auch übergeordnete stadträumliche Zusammenhänge stärken.
Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung neuer Freiraumformen am und mit dem Wasser, die den Menschen und seine vielfältigen Nutzungen in den Mittelpunkt stellen. Mehrfachnutzung wird dabei als Mehrwert verstanden: Räume sollen flexibel sein, unterschiedliche Tages- und Jahreszeiten bedienen und soziale wie ökologische Funktionen miteinander verbinden. So könnten etwa schwimmende Plattformen temporär als Badestellen, Veranstaltungsorte oder ökologische Filterkörper dienen.
Darüber hinaus wird der Umgang mit den absehbaren Wasserknappheiten aus dem Spreewald und der Lausitz thematisiert. Strategien zur Resilienzsteigerung, etwa über Retentionsflächen, adaptive Ufergestaltungen oder den Einsatz von Reinigungs- und Speichertechnologien, werden in die Entwürfe integriert. Langfristig könnte so nicht nur das Schwimmen in der Spree ermöglicht werden, sondern auch ein neuer, zukunftsfähiger Stadtraum entstehen, der ökologischen Herausforderungen begegnet und gleichzeitig ein kollektives Erlebnis für die Berliner*innen schafft.
EXKURSION . Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist eine geplante Exkursion nach Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie Freiräume am und im Wasser städtebaulich integriert und öffentlich nutzbar gemacht werden können. Besonders das Quartier Nordhavn dient als Anschauungsbeispiel für die Verbindung von Wohnen, Arbeiten, Erholung und Wasserzugang in hoher architektonischer und landschaftsarchitektonischer Qualität. Darüber hinaus bietet Kopenhagen zahlreiche Beispiele für gelungene öffentliche Räume, die durch ihre Offenheit, Flexibilität und Aufenthaltsqualität überzeugen. Nicht zuletzt soll auch der vorbildliche Fokus auf das Fahrradfahren betrachtet werden, da er eine nachhaltige Ergänzung zum Berliner Mobilitätskonzept darstellen könnte.
Die Projektexkursion finden von 23. bis 29.10.2025 statt. Dabei befinden wir uns von 23. bis 25.10. im Projektraum rund um die Spree in Berlin und von 27. bis 29.10. in Kopenhagen, wo wir uns ‘best practice’ Beispiele ansehen. Die An- und Heimfahrt sowie die Unterkunft in Berlin sind selbstständig zu organisieren. Die Unterkunft und die Räder in Kopenhagen werden für alle Teilnehmer über die Professur gebucht.
Anreisetag Mittwoch 22.10.
BERLIN von Donnerstag 23.10. (Treffpunkt 9 Uhr vor Ort) bis einschließlich Samstag 25.10.
Sonntag 26.10. Reisetag, für jeden flexibel nutzbar
KOPENHAGEN von Sonntag 26.10. bis Donnerstag 30.10.
Abreisetag Donnerstag 30.10.
Feste Zeiten für Treffpunkte und gemeinsame Exkursionsziele bei denen Anwesenheitspflicht besteht
die freien Zeiten, bzw. die Zeiten vor und nach den gemeinsamen Exkursionstagen, können frei eingeteilt und genutzt werden
Mobilität vor Ort: In Berlin Nutzung ÖPNV (Eigenorganisation) und Kopenhagen per Fahrrad (Gruppenbuchung ca. 18 Euro/Tag)
Übernachtung in Kopenhagen wird für die gesamte Gruppe über die Professur gebucht (voraussichtlich Steel House Copenhagen für ca. 28 Euro/Nacht)
Check-In: 26.10.2025 (vermutlich alle gesammelt zu einem bestimmten Zeitpunkt, z.B. 18 Uhr)
Check-Out: 30.10.2025 (individuell bis spätestens 11 Uhr)
Von euch zu koordinieren und zu organisieren:
Eigenständige Anreise nach Berlin und ÖPNV in Berlin planen und buchen
Eigenständige Übernachtungsmöglichkeiten für Berlin planen und buchen
Eigenständige Weiterreise am 26.10. von Berlin nach Kopenhagen planen und buchen
Eigenständige Heimreise von Kopenhagen planen und buchen
Verpflegung - Selbstversorgung (auch Frühstück)
Ideen für experimentelle Analysen mitbringen und vor Ort Zeit für Umsetzung nutzen
TERMINE . kurze Projektvorstellung am Semesterauftakt Montag, 13.10.2025 ab 16:00 Uhr sowie erste Detailinformationen zur Exkursion . umfassende Projekteinführung und -start mit erster Aufgabenverteilung am Montag, 20.10.2025 ab 13:15 Uhr . Betreuungs- und Präsentationstage immer Montags ab 13:15 Uhr . Ort Studio O5
BETREUUNG . Prof. Dr. Sören Schöbel . M.A. Sabine Kern
Offen für Student:innen aus den Studiengängen:
BACHELOR . Landschaftsarchitektur (L7) . Projekt 5 - Landschaft . 10 ECTS
MASTER . Landschaftsarchitektur oder Urbanistik (M1/M2) . 15 ECTS