Raumentwicklung

Raumentwicklung ist Produkt aus dem Zusammentreffen von territorialer und funktionaler Logik. Auf der einen Seite stehen die Zielvorstellungen und Handlungen der öffentlichen Hand. Auf der anderen Seite existieren funktionale Entwicklungstreiber und daraus abgeleitete Standortanforderungen der privaten Haushalte und Unternehmen. Das Aufeinandertreffen und Überlagern beider Logiken lässt sowohl Befruchtungen als auch Konflikte entstehen, die sich im Raum ablesen lassen. Aus einer sozialwissenschaftlich und städtebaulich geprägten Perspektive begreifen wir diese Prozesse als konstitutiv für Forschung, Lehre und Dienstleistung in der TUM School of Engineering and Design.

Öffentliches und privates Handeln müssen in ihrem wechselseitig bedingten Wirkungsgefüge analysiert werden, was zu unterschiedlichen räumlichen Analyseebenen führt. Ziel ist es, die Voraussetzungen und Auswirkungen städtebaulicher Eingriffe auf unterschiedlichen Maßstabsebenen besser zu verstehen und die Ressourcen und Potentiale für die Standortentwicklung in ihrer Interaktion zu begreifen.

Der Lehrstuhl legt einen Schwerpunkt auf die Betrachtung von Metropolregionen europäischen Zuschnitts, "Mega-City Regions", die durch die funktionale Vernetzung von Standorten in einer Region entstehen. Sie bilden in der sich ausbreitenden Wissensökonomie die Schnittstelle zwischen globalen Netzwerken und lokalen innovativen Milieus. Als funktionale und räumliche Einheit leisten sie einen wesentlichen Beitrag, um metropolitane Lebens- und Wirtschaftsräume langfristig zukunftsfähig zu gestalten.

Eine erfolgreiche Steuerung der Raumentwicklung erfordert das Erkennen der systemischen Zusammenhänge zwischen dem Problembewusstsein, den Organisationsstrukturen, Produkten und Prozessen die einen Ort prägen. Die Schaffung eines Problem- und Akteursbewusstseins - Awareness - ist die Voraussetzung für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen - Products - in einzelnen sektoralen Themenfeldern. Für deren Umsetzung sind dann adäquate Steuerungsverfahren - Processes - zu verstehen, auszuwählen und weiterzuentwickeln. Analyse, Visualisierung, Kommunikation sind als methodische Bausteine in dieser Wertschöpfungskette zu verstehen.

Unser Selbstverständnis dokumentiert den Bedarf an und das Bestreben zu transdisziplinärer Arbeit zwischen Architektur und Landschaftsarchitektur, Städtebau, Raumplanung und Wirtschaftsgeographie. Eine kohärente und wirkungsvolle räumliche Strategie für einen Ort bringt diese Fachrichtungen Mehrwert schaffend zusammen und leitet aus der räumlichen Analyse Ergebnisse für die Gestaltung, Umsetzung und Kommunikation ab. Der Lehrstuhl für Raumentwicklung lotet diese komplementären methodischen Ansätze der beteiligten Fachdisziplinen aus und bringt sie produktiv ins Gespräch.

Aktuelles

In diesem Beitrag werden verschiedene Methoden der Operationalisierung und Visualisierung von durch Veränderungen in der Infrastruktur oder im Betrieb von Transportsystemen ausgelösten Effekten auf das Raum-Zeit-Gefüge verglichen. Die Stärken und Schwächen der Methoden werden anhand des Beispiels der Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzwerks zwischen 1990 und 2020…

Die Fachzeitschrift G+L Garten und Landschaft widmet sich in Ihrem Online-Angebot ausführlich unserem Projekt "Mühldorf 2053"

Die Prüfungseinsicht für die Modulteilprüfung "Raumökonomie" (Bachelor) als Teil des Moduls "Urbanistik" findet statt am Dienstag, 24. Oktober, 13-14 Uhr in Raum 2351. Um vorherige Anmeldung bei d.arvanitakis@tum.de wird gebeten.

Last week we shared with the documentary filmmakers our perspectives on the “Bilbao effect”, evidence of social, economic and media effects of star architecture as well as the interplays between social media and architecture. It is important to disseminate insights into scientific research beyond academic journals. Not only can we reach a wider public, but it forces…

Measuring the City: The Power of Urban Metrics. Does the online circulation of photographs influence the image of a city? The iconicity of an exceptional architectural project might have distinct transformative effects. See our analysis of Flickr and the Elbphilharmonie in Hamburg.

As part of a Special Issue in the Architectural Theory Review on the Architecture of Global Governance, this article focuses on Google, a Big Tech company that wields unprecedented influence, including in the realm of governance. Using qualitative content analysis of media of Google’s proposed project for a headquarters in Mountain View, California, the article shows…

Dr.-Ing. Fabian Wenner erforscht in den nächsten eineinhalb Jahren zusammen mit Dr. Sina Shahab von der Cardiff University die Ausgestaltung und Wirkung der naturschutz- und bauplanungsrechtlichen Eingriffs-Ausgleichsregelung als Element der Bodenpolitik im Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien im Rahmen des Projektes "Biodiversity Net Gain as a Developer…

Welche Standorte wählen wissensintensive Unternehmen in München und wie verändern sich diese Entscheidungen über einen Zeitraum von zehn Jahren? Diesen Fragen geht der neue Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Journals disP – The Planning Review mit dem Titel „Linking knowledge-intensive firm locations with the urban structure of the city of Munich“ nach. Das Paper…

Der Beitrag in einem Special Issue zu Regional Design des Journals Planning Practice & Research geht der Frage nach, warum trotz der zunehmenden akademischen Anerkennung von Regional Design die Reaktion in der Praxis der Raumplanung und Governance auf regionaler Ebene häufig unklar bleibt. Um zu untersuchen, wie die Regionalplanung in der Praxis eingeschätzt wird,…

Wussten Sie, dass es in München weiterhin über 10.000 Grundstücke mit bislang ungenutztem Potenzial zur baulichen Innenentwicklung im Bestand gibt, mit dem Äquivalent der Wohnfläche ganzer Stadtteile? Dies ist nur eines von vielen interessanten Ergebnissen eines Masterprojekts am Lehrstuhl Raumentwicklung der TUM im Sommersemester 2023. Das Projekt hat sich mit der…