Waterfront II Strategies
Semesterprojekt M.A. Landschaftsarchitektur, Wintersemester 2011/12
Projekt Landschaftsarchitektur LA IV
Thema
Im Sommer 2011 wurde der letzte Teilabschnitt der Isarrenaturierung fertiggestellt und das Projekt Isarplan nach mehr als 10 jähriger Bauzeit abgeschlossen. Zielsetzung des Isarplanes war es neben einer Verbesserung des Hochwasserschutzes den Fluss als ökologischen Lebensraum und Erholungsraum zu stärken.
Die Ergebnisse des Isarplans stoßen heute auf hohe Akzeptanz unter den Bürgern der Stadt und Anerkennung unter internationalen Fachleuten. Gerade die Idee des „Gebirgsflusses in der Stadt“ scheint einen Nerv des von den Münchnern zelebrierten Lebensstils zu treffen. Die baulichen Maßnahmen der Renaturierung sind das Ergebnis eines langwierigen Entscheidungs- und Planungsprozesses der Mitte der 1980er Jahre begonnen hatte.
Mit dem Abschluss der Arbeiten an der Corneliusbrücke ist nun der anschließende Abschnitt der Isar in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Im Bereich der sogenannten „innerstädtischen Isar“ bis zur Maximiliansbrücke teilen Museums- und Praterinsel den Fluss in die sogenannte „kleine“ und die „große“ Isar. Die historische Bausubstanz reicht teilweise bis direkt an das Flussbett heran. Dennoch scheint sich die Stadt bisher vom Fluss abzuwenden. Die Ufer sind geprägt von Verkehrsstraßen und sind schlechter erreich- und nutzbar, als in den „wilden“ Abschnitten. Auf verschiedenen planerischen und politischen Ebenen ist derzeit eine Diskussion in Gang, ob und wie sich die Stadt in diesem Abschnitt stärker dem Fluss zuwenden soll. Das Ideenspektrum reicht dabei vom Kulturstrand bis zum Konzertsaal in den Kiesbänken der Isar.
Aufgabe
Die Exkursion im Projektgebiet wird als eine Reihe situationistischer Expeditionen von den Studierenden in Gruppenarbeit entworfen, organisiert und durchgeführt. In der Recherchephase wird auf dem Wissensstand der Analyse eines ersten Waterfront Projektes am Lehrstuhl LAO im Jahr 2008 aufgebaut. Schwerpunkte der Recherchephase bildet die Analyse von Diskussions- und Planungsprozessen für den Projektort Isar und internationalen Referenzprojekten im Kontext von Stadt und Fluss. Im Sinne eines „Strategischen Entwerfens“ werden anschließend in 2er Teams räumliche Entwürfe für den Bereich der innerstädtischen Isar ausgearbeitet, die als Startschuss und Beitrag zur öffentlichen Diskussion einen eigenen Umgang von Stadt und Fluss entwickeln. In einem ersten Schritt der Entwurfsphase werden grundlegende Konzepte und Strategien entwickelt, in welcher Form sich Fluss und Stadt näher kommen können und sollen. Im zweiten Schritt werden konkrete Entwürfe entlang des Flusses ausgearbeitet. Diese sollen durch punktuelle, bleibende oder emphemere Interventionen Anreize schaffen die urbanen Qualitäten des Flusses zu entdecken und die öffentliche Wahrnehmung in Richtung des Konzeptes sensibilisieren.
Betreuung
Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Felix Lüdicke, Dipl.-Ing. Thomas Hauck, Dipl.-Ing. Michel Hinnenthal