Im Entwurfsprojekt wollen wir landschaftsarchitektonische, regionale und örtliche Konzepte zur Nachfolgenutzung ehemaliger Tagebaugebiete in Bayern entwickeln. In den Konversionsflächen eines Tagebaus im Oberpfälzer Braunkohlerevier wollen wir untersuchen, wie die übliche (Re)Kultivierung so umgesetzt werden kann, dass aus einem ‚Revier‘ wieder Landschaft, ‚auf der Stelle wieder Ort‘ entsteht. 

Wie der Braunkohleabbau selbst, so folgt auch die gesetzlich vorgeschriebene Rekultivierung zunächst industriellen Logiken, in denen jedem Raum bestimmte Funktionen (Vorranggebiete, Flächennutzungskategorien) zugewiesen werden. Eine qualitätvolle und identitätsstiftende Landschaft im Sinne einer Europäischen  Kulturlandschaft entsteht aber erst (wieder), wenn eine Mischung und Überlagerung von vielfältigen Funktionen und eine einzigartig prägende Form entwickelt wurden. 

Dazu soll entworfen werden, 
- wie sich historische Landschaftsprägungen, das industrielle Erbe und neue Landschaften zusammenführen lassen, 
- wie unterschiedliche Raumansprüche und Landnutzungen, Naturschutz, Forstwirtschaft, Tourismus und Energie usw. nicht getrennt, sondern sinnstiftend miteinander verbunden werden können und 
- wie sich in einer großräumigen Tagebaufolgelandschaft ein landschaftlicher Gesamtzusammenhang und zugleich örtliche Besonderheiten als teilräumige Differenzierungen bilden. 

ZIEL.
Ziel sind umsetzbare Entwürfe für ein Revier in einem regionalen Konzeptzusammenhang. 

Das Projekt wird in Kooperation mit dem (ehemaligen) Betreiber des Tagebaus und den beiden Gemeinden Steinberg am See und Wackersdorf sowie dem Landkreis durchgeführt. Ergebnisse der studentischen Arbeiten sollen später in die Diskussionen zur Zukunft in den Gemeinden eingebracht werden.