
Aufruf zur Teilnahme an den Bürger-Planungsgruppen im Forschungsprojekt PartEEnschaften!
Wir suchen Interessierte Bürgerinnen und Bürger für die zwei Planungsgruppen in der Region westliches Stuttgart (Heckengäu) mit Weil der Stadt, Renningen, Aidlingen, Grafenau. Plane gemeinsam mit uns wie erneuerbare Energien in deiner Region aussehen könnten!
Wir suchen:
- Teilnehmer m/w/d aus der Region
- verschiedener Altersgruppen und Berufe
- der Energiewende offen gegenüberstehend
- ohne besonderes Vorwissen
Was passiert:
An zwei Wochenenden (17. & 18. Januar 2026; 07. & 08. Februar 2026) werden wir mit der Planungsgruppe vor Ort (barrierefrei, indoor) gemeinsam ein alternatives Konzept für erneuerbare Energien für die Region erstellen. In den Workshops erhaltet ihr Antworten auf euren Fragen, sodass ihr gemeinsam einen Vorschlag aus der Bürgerschaft erarbeiten könnt. Was stellen Sie sich für Ihre Region vor? Je nach Bedarf können wir zusätzliche Online-Treffen durchführen.
Und die Ergebnisse?
Eure Ergebnisse dienen in erster Linie Forschungszwecken, werden aber mit Expertinnen und Experten und der Öffentlichkeit diskutiert. In Zittau hat sich daraus beispielsweise eine Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen und lokalen Akteuren angeschlossen.
Im Rahmen des Forschungsprojekt finden insgesamt fünf solcher Bürgerplanungen in Sachsen und Baden-Württemberg statt. Die Workshopphase der Planungsgruppe in der ersten Region Zittau und Hoyerswerda (Sachsen) ist bereits abgeschlossen und wird im Moment mit Expertinnen und Experten diskutiert, Leipzip läuft aktuell. Das entstandene räumlich Konzept in Zittau wurde im März 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. (Mehr Informationen zum Forschungsprojekt: s. unten)
++ Interesse geweckt? ++
Dann schreib uns eine unverbindliche Mail, um mehr Informationen zu erhalten oder dich anzumelden:
stuttgart.lareg(at)ed.tum.de
Tel: 08161.71.4562
PartEEnschaften
Verbundprojekt: Transformative Partizipation für Erneuerbare Energie-Landschaften - Wertschöpfung, Beteiligung Akzeptanz
Die Energiewende wird zunehmend als strukturrelevant in der Transformation von Regionen erkannt. Insbesondere von fossiler Energiegewinnung oder energieintensiver Produktion geprägte Regionen müssen hierzu sektorenübergreifende energetische Systeme und räumliche Kulissen entwickeln, die über die bisher in der Öffentlichkeit primär wahrgenommene ‚Selbstversorgung‘ im Stromsektor weit hinausgehen. Die Verfügbarkeit klimaneutraler Energieversorgung rückt als wirtschaftlicher Standortvorteil auch in die öffentlichen Debatten (‚Tesla-Effekt‘, Batterieherstellung, Intel-Ansiedlung).
Klimaschutz, Strukturwandel und internationale Wettbewerbsfähigkeit erfordern eine Beschleunigung der Transformation des Energiesektors. Diese Beschleunigung kann nachhaltig nur gelingen, wenn die demokratische Grundstruktur nicht durch negative Narrative geschwächt, sondern durch positive Identifikation, Verantwortungsübernahme und Beteiligung gestärkt wird. Die aktuelle Planungskultur sieht zwar entsprechend demokratische Beteiligungsmöglichkeiten vor. Sie begünstigt dabei jedoch ungewollt negative Narrative: In Aufstellungsverfahren zu Regional- und Flächennutzungsplänen können Bürger:innen in den formellen Öffentlichkeitsbeteiligungen zwar individuelle "Einwendungen" vorbringen. Nicht eingebracht werden können bisher dagegen Zustimmungen und positive Gestaltungskonzepte, die aus der Bürgerschaft heraus in einem kollektiv legitimierten, kommunikativen Prozess entwickelt sind. Entsprechend können in der behördeninternen Abwägung negativ abwehrende, nicht aber positiv gestaltende Argumente berücksichtigt werden; keine gesamträumlichen Konzepte, sondern nur partikulare Belange und Interessen. Der Abwägungsprozess fördert damit unbeabsichtigt negative Emotionen bei Betroffenen, negative Narrative können sich verfestigen und soziale Repräsentation der Energiewende überproportional definieren, negative soziale Normen suggerieren. Bisher ist hiervon insbesondere der Windenergieausbau betroffen, weitere Konfliktfelder zeichnen sich ab, sind mit zunehmender Intensität der Energiewende und der mit ihr verbunden Transformation zu erwarten.
Durch die formellen Einwendungen der Bürgerbeteiligung bleiben positive Beiträge für die Begründung von sogenannten 'weichen' Abwägungskriterien und -entscheidungen sowie gesamträumlichen Planungskonzepten überwiegend unberücksichtigt. Die daraus resultierende Schwäche der Konzepte ist ein häufiger Grund für die gerichtliche Aufhebung von Regional- und Flächennutzungsplänen und ein erheblicher Faktor bei der Verzögerung der Energiewende und Transformation von Regionen.
Übergeordnetes Ziel des vorliegenden Projekts ist es, übertragbare Handlungsoptionen für die Beschleunigung der Energiewende und regionale Transformationsprozesse abzuleiten.
Verbundpartner:innen
. MSH Medical School Hamburg (MSH) - Projektkoordination
. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
Assoziierte Projektpartner:innen
SACHSEN
. Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH
. Regionale Planungsverbände
. Oberlausitz-Niederschlesien (RPV-OS)
. Leipzig-Westsachsen (RPV-LW)
. VBH Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH
BADEN-WÜRTTEMBERG
. Verband Region Stuttgart
. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
. Energieversorgung Baden-Württemberg EnBW, Michael Soukup
BUNDESWEIT UND INTERNATIONAL:
. Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS)
UNTERAUFTRAGNEHMER
. GICON-Großmann Ingenieur Consult