Die Gestalt der "Pressa": Design und Rezeption der internationalen Presseausstellung 1928 in Köln

Die erste und die einzige internationale Presseausstellung unter dem Namen „Pressa. Die Weltschau am Rhein“ fand zwischen dem 12. Mai und dem 14. Oktober 1928 in Köln statt. Das vom damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer initiierte Großereignis brachte die Stadt am Rhein für wenige Monate ins Zentrum der weltweiten Berichterstattung. Mit mehr als 1.500 Ausstellern aus 43 vertretenen Ländern bot die Pressa zwischen 1918 und 1933 die erste Gelegenheit, eine international ausgerichtete Großausstellung in Deutschland zu veranstalten.

Die quellenbasierte Analyse der Gestalt dieser Ausstellung mit einem besonderen Fokus auf ihr Design und Rezeption steht im Zentrum dieser Forschungsarbeit. Das Design der Pressa schließt neben dem kuratorischen Konzept, Architektur, städtebauliche Planungen, Außenanlagen sowie Grafik und Möbel ein. Die Rezeption der Ausstellung wird wiedergegeben in der Dokumentation und der zeitgenössischen Berichterstattung in den Publikums- und Fachmedien im In- und Ausland.

Die Presseausstellung in Köln bildet nach wie vor ein Forschungsdesiderat. Zum einen bietet die Erforschung der Ausstellung neue Einsichten in die Entwicklung des Ausstellungswesens und der Architektur der Weimarer Jahre, zum anderen bietet die Digitalisierung von Quellen wie Zeitungen und Archivalien erst jetzt die Möglichkeit bis dato unerforschte Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung und Selbstdarstellung der Presse zu erkennen. Einzelne thematische Aspekte und Bauwerke der Pressa wurden bereits in Abhandlungen und populärwissenschaftlichen Arbeiten analysiert, jedoch weder in den Gesamtkontext der Ausstellung noch in Bezug zu den allgemeinen Bauaktivitäten des Pressewesens gesetzt. Insbesondere die Aspekte des Designs und der Rezeption blieben bisher von der Forschung größtenteils unbeachtet. Eine umfassende Untersuchung dieser Themen bei der Pressa ermöglicht Rückschlüsse auf die internen Organisationsstrukturen und bildet den Rahmen des Promotionsvorhabens. 

Das Dissertationsvorhaben wird einen akademischen Beitrag leisten im Bereich der Medien- und Zeitungswissenschaften sowie der neueren Architekturgeschichte.


Anna Gonchar M. A. (TUM) Technische Universität München
seit 2022