Entwicklung einer Niedrig-Ug-Scheibe mit 4-Kammer-Heat-Mirror-Aufbau und ec-Scheibe zur Variation des g-Werts mit einer automatischen Regelstrategie unter Berücksichtigung der wetterprädiktiven Energy-Harvesting-Strategie und des Modells der Blendungsbewertung

Durch das Prinzip der Heat Mirror Technologie (=HM) wird im Scheibenzwischenraum einer Fensterscheibe eine beschichtete Folie implementiert, um einen erhöhten Wärme- sowie Sonnenschutz zu generieren. Dies spart nicht nur Gewicht ein, sondern ermöglicht aufgrund des günstigen Konvektionsverhaltens auch den Überkopfeinsatz des Fensters.

Elektrochrome (=EC) Scheiben bieten gegenüber mechanischen Verschattungssystemen zahlreiche Vorteile, weisen jedoch im Vergleich zu aktuell verfügbaren Isolierglasscheiben hohe Ug-Werte auf. Aktuelle Regelungen können derzeit nur begrenzt automatisch die EC-Scheibe steuern. Gute Isolierglasscheiben schützen zwar vor Wärmeverlusten, bei hoher Sonneneinstrahlung ohne verbaute Jalousien ohne hohem g-Wert führt dies allerdings insbesondere im Sommer zu übermäßiger Aufheizung des Raumes. Zudem werden bei der Auslegung der Isoliergläser nicht ausreichend die Umgebungsbedingungen berücksichtigt bzw. eine gezielte lagespezifische energetische Optimierung wird nicht vorgenommen.

In Anbetracht der oben genannten Nachteile soll in diesem FuE-Projekt ein vollintegriertes EC-Niedrig-Ug-Isolierglas mit einer blendungsvermeidenden, wetterprädiktiven Energy-Harvesting-Strategie durch Nutzung der Einstrahlung entwickelt werden. Mit dem geplanten Aufbau soll erstmals ein EC-Glas mit einem Ug-Wert von ca. 0,2 W/m²K entwickelt werden. Durch die automatische Steuerung des g-Wertes auf Basis der Umgebungsbedingungen soll über das Jahr der Energiebedarf reduziert und der thermische und visuelle Komfort gesteigert werden.