Vergleichende Evaluierung und Bewertung des aktuellen Stands des Schulbaus und zukunftsfähige Schulen in Hinblick auf ressourcenschonende, kostengünstige, konzeptionelle Architektur und Kriterien der Aufenthaltsqualität
Das Schulhaus definiert seine Rolle schon lange nicht mehr nur als Gebäude, an dem Wissen vermittelt wird, sondern vielmehr als Ort, an welchem Lernen, Spielen, Aufenthalt, Freude und auch Ärger stattfindet. Wo man Freunde trifft, Konflikte bestreitet und die meiste Zeit des Heranwachsens verbringt. Kinder, Jugendliche und auch Lehrer werden nicht nur geprägt von ihrem Umgang miteinander, sondern auch zu einem nicht geringen Teil von den Orten und Räumlichkeiten, in welchen sie sich aufhalten.
Der Fragestellung, was eine angemessene Schule von heute bedeutet, müssen sich Planer wie Nutzer täglich aufs Neue stellen. Sie müssen auf Neuerungen in Schul-, Lehr- und Lernkonzepten, die sich in den letzten Jahren vermehrt gezeigt haben, reagieren und auch Möglichkeiten zur Umnutzung aufweisen. Die vorhandenen, teilweise historischen, Schulgebäude müssen sich diesen Reformen anpassen können und sich ändernden Schülerzahlen und dem dadurch entstehenden Bedarf an neuen Klassenräumen gerecht werden.
Gleichzeitig leben wir einer Zeit, in der wir mehr denn je gefordert sind, sparsam mit all unseren Ressourcen umzugehen. Schwindende fossile Energieträger und die damit notwendige Umstellung auf regenerative Ressourcen spielen ebenso eine entscheidende Rolle bei Sanierung oder Neubau, wie auch die Kosteneffizienz, da die Mehrzahl der Schulgebäude durch staatliche Mittel finanziert werden.
Die Herausforderung bewegt sich daher in dem Spagat zwischen der Anforderung kostengünstig und ressourcenschonend zu bauen, bzw. umzunutzen und zugleich architektonische Qualität als auch Aufenthaltskomfort zu schaffen.
Mit der vergleichenden Evaluation über den aktuellen Stand des Schulbaus sollen ausgewählte Beispiele, darunter Neubau-, Altbau- und Sanierungsprojekte aus verschiedenen Baualtersklassen recherchiert und analysiert werden. Anhand der Ergebnisse wird aufgezeigt, wie positive Lösungen aussehen oder auch Probleme entstehen können. Daraus sollen Planungshinweise für zukünftige Schulsanierungen und Neubauten geschaffen werden. Fünf Themenbereiche sollen dafür näher betrachtet werden:
- Kontext und Gebrauch
- Prozess und Planung
- Material und Konstruktion
- Raum und Komfort
- Technik und Energie
Das Verhältnis von architektonischer Qualität und „energetischer Nachhaltigkeit“ soll neu in Beziehung zueinander gesetzt und thematisiert werden, um ein breites Interesse am Thema zu wecken.