Lehrstuhl für Gebäudetechnologie
und klimagerechtes Bauen
Professor Thomas Auer
Der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an dem Department für Architektur der Technischen Universität München (TUM) beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der ganzheitlichen Gebäudeoptimierung unter Berücksichtigung der zukünftigen Entwicklungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele der Europäischen Union (EU): Die Carbon Roadmap der EU sieht vor, dass im Vergleich zu 1990 die CO2-Emissionen des Gebäudesektors bis zum Jahr 2050 um 90 % reduziert werden.
Transformation der gebauten Umwelt
Die Umsetzung der Carbon Roadmap wird Einfluss auf die gebaute Umwelt nehmen. Doch trifft dieser Einfluss auf einen bereits begonnenen Transformationsprozess der gebauten Umwelt, hervorgerufen durch eine Veränderung der klimatischen Randbedingungen (Klimawandel) sowie durch einen Wandel in Mobilität und Demographie (Urbanisierung). Der Lehrstuhl erforscht die zukünftige Transformation der gebauten Umwelt und entwickelt gemeinsam mit Architekten, Ingenieuren und Stadtplanern ganzheitliche Lösungsansätze.
Ganzheitliches Verständnis
Für ganzheitliche Strategien im Gebäude-Stadt-Kontext ist es notwendig, die verschiedenen Ebenen nicht getrennt voneinander zu optimieren, sondern ein Umdenken hin zur ganzheitlichen Betrachtung von Zusammenhängen zwischen Architektur und Technik, Gebäude und Stadt voranzutreiben. Zudem steht die Aufenthalts- und architektonisch-haptische Qualität zunehmend im Zentrum der Betrachtung. Dabei sind passive Ansätze für Energieeffizienz und die Integration regenerativer Energiequellen ein elementarer Bestandteil der Architektur. Der Lehrstuhl entwickelt in unterschiedlichen Maßstäben Strategien für mehr Aufenthaltsqualität in Gebäuden sowie im öffentlichen Raum, bei gleichzeitig reduziertem Ressourcenverbrauch.
Aufgaben des Lehrstuhls
Durch anwendernahe und praxisorientierte Forschung gewinnt der Lehrstuhl Erkenntnisse über die ganzheitliche Betrachtung im Gebäude-Stadt-Kontext. So werden zum einen Gebäudestruktur, Fassade und Gebäudetechnik aufeinander abgestimmt, zum anderen wird auf der Ebene der Stadt das Vorgehen um die Parameter Energieversorgung und Nutzung von Synergieeffekten erweitert.
Ein besonderes Augenmerk der Lehrstuhlarbeit liegt auf der interdisziplinären und fächerübergreifende Bachelor un Masterausbildung von zukünftigen Architekten und Ingenieuren.
Im Rahmen von Forschungsprojekten und Gutachten liegt der Fokus auf der Anwendung von Simulationsprogrammen als Planungswerkzeug zur rechnerischen Abbildung von thermischen sowie licht- und strömungsspezifischen Vorgängen. Damit werden praxisrelevante Erkenntnisse zu den Themen Nutzerkomfort, Energieverbrauch und Tageslichtversorgung erzielt. Die in den letzten Jahren abgeschlossenen sowie die aktuell laufenden Projekte umfassen sowohl Forschungsaufträge von Bundes- und Staatsministerien, als auch Kooperationen mit großen Industrieunternehmen, Mittelständlern und Planungsbüros.
Ein weiteres Aufgabenfeld ist der Wissenstransfer in Form von Publikationen (DBU Bauband), Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen (PowerSkin Conference) sowie über Kooperationen mit nationalen und internationalen Universitäten (BauHow5).
Das Forschungslabor für Haustechnik ist jetzt der Professur für Brandwissenschaft und Brandingenieurwesen zugeordnet.