Räume der Wohnungslosigkeit

freie Masterthesis (WS21)
Verfasserin: Michelle Hagenauer

Ziel dieser Arbeit ist eine fundierte Antwort auf die komplexe Problematik einer steigenden Zahl von wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen in München zu geben.
Um diese Frage zu beantworten fand neben der Literaturrecherche auf Basis architektonischer, soziologischer und politikwissenschaftliche Ausarbeitungen sowie Berichterstattungen in lokalen, nationalen und internationalen Medien eigene qualitative Feldforschung statt. Dazu wurden Einrichtungen der Münchner Wohnungslosenhilfe besucht, leitfadengestützte Interviews mit den Leitungen und räumliche Analysen durchgeführt.
Die Untersuchungen zeigen, dass in München vor allem eine neue Haltung gegenüber wohnungslosen Personen und darin begründet eine strukturelle Reform des Hilfesystems entwickelt werden muss. Das komplexe, weitreichende System der Akutversorgung Münchens stößt an seine Grenzen. Hinzu kommen Verdrängungsund Kontrollprozesse im öffentlichen Raum sowie Diskriminierung bestimmter Personenkreise. Es braucht eine Verschiebung der Vorgehensweise von der Behandlung von Wohnungslosigkeit hin zu Prävention und Behebung. Dem zugrunde liegt die Haltung Wohnen als Grundrecht zu betrachten.
Die benötigten innovativen Konzepte zur Behebung von Wohnungslosigkeit wurden auf europäischer Ebene bereits erarbeitet und an verschiedenen Standorten in ihrer Wirksamkeit bestätigt. Diese Arbeit erprobt die Umsetzung solcher neuen Ansätze in München anhand einer übergreifenden Strategie und eines Pilotprojekts im Stadtteil Schwabing.