Landschaftssucher

Finden und Erfinden von Landschaft

Unser Landschaftserlebnis ist ein Zusammenspiel der sinnlichen Wahrnehmung unserer physischen Umgebung, individueller Erfahrung in und mit der Umwelt und persönlichem kulturellen Hintergrund.

Das eigentliche Sehen und Erleben von Landschaft findet also im Gehirn statt.
Dabei spielt der durch die Landschaft schweifende Blick eine ebenso entscheidende Rolle, wie die Erinnerung an Orte und Situationen. Die Sequenz von Ausschnitten, Rahmen, Perspektiven und Standpunkten setzt unserer Bild von Landschaft zu einem Kontinuum zusammen, welches durch unsere sinnliche Erfahrung und die intellektuelle Interpretation dieses Kontinuums komplettiert wird.

| The Early Bird | Elisabeth Egerter, Felix Dresler
| MÜLLIDYLL | Lisa Fitzke, Jakob Taffertshoffer, Felicitas Süß
| Blickfang | Moritz Eschenloher, Chen Lei, Pim Lucassen
| PuZzLe | Christian Vötter, Tobias Geisbüsch, Jingjie Gao

Videothese im Rahmen eines Kurzentwurfs am LAI
- Modul 12 (1 CP) Winterersemester 2013/14

Was ist unsere sinnliche Erfahrung, wenn wir uns durch Landschaft bewegen? Wie beeinflusst uns Gehörtes oder Gelesenes bei der Interpretation von Gesehenen? In wie weit können Stichwörter und Texte die subjektive Wahrnehmung von Landschaft manipulieren?
Um den Blick für die Qualitäten und Besonderheiten eines
Landschaftsraumes zu schärfen, wurden die Freisinger Isarauen in den
Sucher genommen. Im Rahmen eines Videoworkshops sollte geklärt werden,
wie Blick und Cadrage, Weg und Sequenz sowie hinzugefügter Text und Ton
unser Landschaftserlebnis beeinflussen. Aufgabe war es, sich in den
Isarraum im Zentrum Freisings zu begeben und das Porträt der Landschaft
entlang eines entweder vorab im Luftbild definierten oder vor Ort
zufälligen Weges zu erstellen. Mit einer filmischen Montage sollte
geklärt und erklärt werden, was entlang dieses Weges zu hören, sehen,
riechen und fühlen ist. Die Studenten waren angehalten, sich sowohl des
Videobildes als auch des Videotones zu bedienen, um die Stimmung und
Gefühlswelten ihres Weges erlebbar zu machen. Sicher zu stellen war,
dass das Video eine narrative Struktur besaß. Diskutiert wurde, ob durch
minimale Eingriffe oder "Markierungen" der aufgezeichneten Umwelt
gegebenenfalls neue Positionen der Landschaftswahrnehmung eröffnet
werden können. Die Studierenden waren zudem aufgefordert eine "Notation" 
der Video-Landschaft mittels Screenshots, Strukturzeichnungen des
Konzepts und der Videosequenz zu formulieren. Diese Erkenntnisse wurden
im Anschluss in eine Fassung zu einem etwa 100 Sekunden Video optimiert.
In einem gemeinsamen Video Viewing wurde das erstellte Material
gesichtet, diskutiert, kommentiert und in Echtzeit manipuliert, um die
Wirkung von bewegtem Bild und Ton vor Augen und Ohren zu führen.

Betreuung:      Prof. Dr. Udo Weilacher,
                         Dipl.-Ing. Tobias Kramer
Teilnehmer:     max. 15 Studierende in 5 Gruppen a 3 Studenten