Konservierung der Farbfassung

Die Terrakottafiguren waren ursprünglich mit einer qi-Lackschicht (Ostasiatischer Lack, japanisch uruhsi) grundiert und darauf farbig gefasst, doch nach der über 2200 Jahre langen Lagerung in feuchter Erde ist der Lack mit Wasser gesättigt und teilweise abgebaut. Dies hat zur Folge, dass die Lackschollen samt Farbfassung bereits wenige Minuten nach dem Ausgraben trocknen und sich von der Terrakotta ablösen.

In Zusammenarbeit mit Prof. H. Langhals von der Ludwig-Maximilians-Universität München wurden zwei erfolgversprechende Konservierungsmethoden entwickelt, die sog. PEG- und die EB-Methode (Polyethylenglycol- und „electron beam“-Methode). Das Prinzip beider Methoden beruht auf dem Ersatz des Wassers in der qi-Lackschicht, verbunden mit der Festigung der Lackschichten auf der Terrakotta. Das jeweilige Festigungsmittel wird mit Hilfe von Kompressen auf die Oberfläche aufgebracht. Bei der PEG-Methode wird PEG 200 mit einer PA-Dispersion (PA: Polyacrylat) verwendet. Das stark hygroskopische PEG hält die Terrakotta feucht und stabilisiert so die Farbfassung, während die PA-Dispersion den Lack an die Terrakotta fixiert. Zur Durchführung der EB-Methode ist eine Elektronenstrahlanlage nötig, in der die zuvor mit einer Methacrylatmischung getränkten Fragmente gefestigt werden. Während der Bestrahlung polymerisieren die Monomere aus und fixieren dadurch die Farbfassung. Die Optimierung der beiden Verfahren sowie die Suche nach weiteren Alternativen war über die gesamte Projektlaufzeit Gegenstand der Forschungen.

 

Dr. Beata Oginski (2004-2007)

Dr. Daniela Braun (geb. Bathelt, 2001-2004)

Dr. Ingo Rogner (1997-2001)

Ulrike Ring (1991-1993)

Prof. Dr. Christoph Herm (1995-1996)

Dr. Cristina Thieme (1991-1996)

Dr. Dipl.-Rest Catharina Blänsdorf (1998-2007)