Tempelanlage Shuilu'an

Der buddhistische Tempel Shuilu'an befindet sich in der Nähe von Lantian, ca. 50 km südöstlich von Xi'an. Die 1563-67 in ihrer heutigen Form entstandene Haupthalle ist mit 1372 aus Lehm geformten und bemalten Figuren und Reliefs geschmückt. Eine derartige Ausstattung ist einmalig in der Provinz Shaanxi. 

Schäden waren vor allem auf eingedrungenes Wasser zurückzuführen. So wiesen die Wände Hohlräume und sich lösende Putzschichten auf. Figuren lösten sich von den Wänden. Es waren zahlreiche Brüche und Verluste entstanden. Weiterhin waren mechanische Beschädigungen und eine starke Verstaubung zu beobachten.

Im Jahr 2000 wurde die Haupthalle des Shuilu'an in die Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für die Erhaltung der Kulturgüter der Provinz Shaanxi ( zu der Zeit Zentrum für die Erhaltung der Kulturgüter Xi'an) aufgenommen. Exemplarische Maßnahmen erfolgten im Rahmen des Forschungsprojekts erstmals 2001 und 2002. 2007 bis 2013 fanden Untersuchungen und Konservierungsarbeiten mit jährlichen Arbeitsaufenthalten vor Ort statt. Verfahren zur Hinterfüllung der Wände, Klebung der Lehmfiguren, sowie zur Festigung der Farbfassungen und Putzschichten wurden getestet und zur Konservierung ausgewählter Wandflächen eingesetzt. Zusätzlich fanden Klimamessungen statt. Studenten aus München, Xi‘an und Bologna waren an den Arbeiten vor Ort beteiligt.

Materialien und Technik der Figuren und der Farbfassung wurden in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. maria Perla Colombini, Dr. Ilaria Bonaduce und Dr. Anna Lluveras von der Università di Pisa, Dipartimento di Chimica e Chimica Industriale untersucht. Pigmente und Bindemittel ausgewählter Wandflächen im hinteren Teil der Haupthalle konnten identifiziert werden. 14C AMS Radiocarbon Datierungen von Hölzern und Stricken bestätigten eine Entstehung der Figuren in der Ming-Zeit.

Parallel zu den konservatorischen Arbeiten wurde die komplizierte Ikonographie der Haupthalle kunsthistorisch durch das Institut für Kunstgeschichte Ostasiens, Universität Heidelberg, erforscht.

 

Dipl. Restaurator Siegfried Scheder (2000-2002; 2007) 

Dr. Dipl. Restauratorin Catharina Blänsdorf (2007-2012)

Dipl. Restauratorin Judith Regensburger (2013)

Angelika Borchert (kunsthistorische Studien 2001)

Liu Ming, Insitute für Kunstgeschichte Ostasiens, Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg