SS 2021

RESOZIALISIERUNG II. Zum Umgang mit einer Sozialistischen Moderne

Vortragsreihe der Professur NB (Prof. Putz) und des Lehrstuhl RKK (Prof. Danzl)
im Rahmen des Forschungsnetzwerkes REUSED   2 SWS / 3 ECTS

In Fortsetzung der Vortragsreihe möchten wir uns im Frühjahr und Sommer wieder dem heutigen Umgang mit dem baulichen Erbe einer ›Sozialistischen Moderne‹ widmen. Unser Augenmerk liegt diesmal auf Bauwerken, die im Sinne eines Experiments neue typologische, konstruktive oder formale Wege beschritten haben, wobei wir zeitlich bis in die Zwischenkriegszeit zurückgreifen. Gerade das Experimentelle birgt heute besondere Herausforderungen für Erhaltung und Weiternutzung.

Die Vorträge und anschließenden Diskussionen beleuchten anhand ausgewählter Beispiele unterschiedliche Herangehensweisen und deren Folgen. Der Frage nach der Vereinbarkeit gemeinschaftlicher, sozialistischer Wohnvorstellungen und heutigen Ansprüchen gehen wir anhand von Wohnbauten in Russland, Deutschland, Polen, Rumänien sowie Moldawien nach. Dabei spannen wir den Bogen vom Weltkulturerbe bis zu den vernakulären Hinterlassenschaften des Massenwohnungsbaus. Zum anderen sollen die Herausforderungen und Möglichkeiten der Weiternutzung ingenieurbautechnischer Experimente erörtert werden. Und schließlich werden wir auch diesmal wieder die internationalen Verflechtungen thematisieren – so etwa den Zusammenhang polnischer Siedlungsplanungen mit den Visionen von Team X oder die architektonische Repräsentation Jugoslawiens auf der Expo 58 und deren Weiterleben als belgischer Schulbau.

Die Vorträge der Reihe umfassen Fragen der Architekturgeschichte und der Konstruktion kultureller Identität ebenso wie denkmalpflegerische Fragen der Erhaltung und Vermittlung eines nahen und doch fremden Erbes. Im anschließenden Gespräch mit den Referentinnen und Referenten sollen konkrete Einzelthemen der Erhaltung und Denkmalpflege diskutiert werden; außerdem wird thematisiert, welche allgemeinen Lehren und Erkenntnisse aus den Fallbeispielen für den erhaltenden Umgang mit dem Baubestand des letzten Jahrhunderts gezogen werden können.

Neben den öffentlichen Vorträgen finden für die Studierenden vier verbindliche Seminare statt, in denen architekturgeschichtliche Aspekte, Grundbegriffe der Baudenkmalpflege sowie Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vertieft werden. Als Abgabeleistungen (zwei Zwischenabgaben und eine Schlussabgabe) werden zum Thema ›Experiment und Moderne‹ die Beschreibung und der Vergleich des heutigen Umgangs mit zwei selbstgewählten Bauwerken der thematisierten Epoche verlangt.

Für die Teilnahme an der Vortragsreihe wird um Registrierung (Studierende und Gäste) unter folgendem Link gebeten:
https://tum-conf.zoom.us/webinar/register/WN_JvyFerWQQwK-WdokOluBuA

Termine:
Online-Vorträge jeweils dienstags 18:30 Uhr, Zoom Webinar ID: 667 7157 8976

20.04.     Narkomfin, Moscow by Ginzburg                    Prof. Alexey Ginzburg (Architekt RU)
04.05.     Laubenganghäuser, Dessau von Meyer         Prof. Philipp Oswalt, Dr. Andreas Buss (Universität Kassel)
18.05.     House Hansen, Szumin by Hansen                Tomasz Fudala (Museum of Modern Art, Warsaw)
01.06.     Schalenbauten von Müther                             Prof. Matthias Ludwig (Hochschule Wismar)
               Mehrzweckhalle, Magdeburg                          Sophie v. Mansberg (gmp), Dr. Alexander Schumann (Carbocon)
15.06.     Socialist Modernism (1955-1991)                   Dumitru Rusu (Bureau for Art and Urban Research)
29.06.     Yugoslavian Pavilion, Brussels by Richter      Prof. Dr. Rika Devos (Université libre de Bruxelles)


Zwischenbesprechungen: montags 15:00 - 16:30 Uhr (online Seminar)
26.04., 10.05., 07.06., 21.06.2021

Endabgabe Prüfungsleistung: 27.07.2021 (digital via Moodle)

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dipl. Arch. ETH Monika Isler Binz (monika.isler@tum.de)

WS 2020/21

RESOZIALISIERUNG. Zum Erbe einer ‹Sozialistischen Moderne›

Vortragsreihe der Professur NB (Prof. Putz) und des Lehrstuhl RKK (Prof. Danzl)
im Rahmen des Forschungsnetzwerkes REUSED. , 2 SWS / 3 ECTS

Seit Sommer 2018 erstellen ICOMOS Deutschland und die TUM zusammen mit lokalen PartnerInnen der Buzludzha Project Foundation um Dora Ivanova einen Denkmalpflegeplan für das Buzludzha-Denkmal in Bulgarien. Gefördert durch das Programm Keeping it Modern der Getty Foundation haben mittlerweile eine Untersuchungs- und eine Notsicherungskampagne sowie wiederholt Ortstermine des Advisory Boards stattgefunden. Es ist deshalb an der Zeit, gemeinsam mit Ihnen die bisherigen Erfahrungen und Erfolge zu reflektieren sowie den kritischen Umgang mit dem Erbe einer ‹Sozialistischen Moderne› in einem weiteren Kontext zu diskutieren.

Zweifellos sind es politisch wie ideologisch höchst umstrittene Hinterlassenschaften, welche auf vielfache Weise Fragen der nationalen und kulturellen Identität berühren. Dies werden wir gemeinsam mit ReferentInnen aus Bulgarien und Kroatien, aber auch in Bezug auf aktuelle Transformationsprozesse in Usbekistan herausarbeiten. Dabei handelt es sich um ein bauliches und kulturelles Erbe, das keineswegs auf Regionen jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs beschränkt ist. Vielmehr gilt es, internationale Verflechtungen aufzuzeigen und bewusst zu machen – die etwa ein Wandbild in Erfurt mit Spanien und ein Denkmal des Kommunismus auf dem Balkan mit Österreich verbinden oder aber einen tschechischen Typenbau in den Hamburger Hafen verschlagen haben. Kosmopolitisch waren aber nicht nur die Entstehungszusammenhänge dieses modernen Erbes, sondern sind, wie unser Engagement in Bulgarien zeigt, auch die heutigen Bemühungen um seine Bewahrung. Dabei geht es nicht allein um die praktischen Herausforderungen der Erhaltung, sondern auch darum, wie der Wissenstransfer über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg gelingen könnte. Denn schließlich entsteht geteiltes Erbe – shared heritage – aus dem Bewusstsein geteilter Verantwortung.

Die Vorträge der Reihe umfassen also Fragen der Architekturgeschichte und der Konstruktion kultureller Identität ebenso wie denkmalpflegerische Fragen der Erhaltung und Vermittlung eines nahen und doch fremden Erbes. Im anschließenden Gespräch mit den ReferentInnen sollen konkrete Einzelthemen der Erhaltung und Denkmalpflege in den jeweiligen Ländern ebenso diskutiert werden wie bereits gewonnene Erkenntnisse zum Umgang mit dem Baubestand des letzten Jahrhunderts.
 

Termine:
Online-Vorträge jeweils Dienstags 19:00 Uhr, via Zoom-Webinar (ID 964 6754 6300)

10. Nov. 20:  Einfühung und Podiumsdiskussion mit Andreas Putz, Thomas Danzl und Gästen
24. Nov. 20:  Jens Jordan – Taschkent und Usbekistan
08. Dez. 20:  Oliver Sukrow – Das Wandbild von Josep Renau in Erfurt
12. Jan. 21:  Marko Špikić – Zagreb und Croatia
26. Jan. 21:  Aneta Vasileva, Emilia Kaleva – Buzludzha and Bulgaria I
09. Feb. 21:  Thomas Danzl – Buzludzha und Bulgarien II

Abgabe Prüfungsleistung digital: 23.Februar 2021

Für die Teilnahme an der Vortragsreihe wird um Registrierung (Studierende und Gäste) unter folgendem Link gebeten:

https://tum-conf.zoom.us/webinar/register/WN_fKqPBd_wQcuLdxedyU7yqwFür Rückfragen wenden Sie sich bitte an:Dipl. Arch. ETH Monika Isler Binz (monika.isler@tum.de)

SS 2020

Mies und die Anderen. Lernen aus dem Umgang mit der Moderne
Vortragsreihe der Professur NB und des Lehrstuhls RKK im Rahmen des  Forschungsnetzwerkes REUSED. , 2 SWS / 3 ECTS

 

In Fortsetzung der Vortragsreihe der vergangenen Semester rücken wir diesmal das materielle Erbe und die geistigen Erben Mies van der Rohes in den Fokus. Anlass ist der anstehende Abschluss der Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie in Berlin durch David Chipperfield Architects. Wird die Ikone der Nachkriegsarchitektur auch zum Leitbild des Umgangs mit dem jüngeren Bauerbe des letzten Jahrhunderts? Sollten sich die Lehren aus diesem Projekt überhaupt übertragen lassen?

Jenseits der großen Meisterwerke hat Mies van der Rohe durch breite Rezeption tiefe Spuren in der Architektur der Bundesrepublik hinterlassen. In die Jahre gekommen und aufgegeben, sind diese Bauten oftmals nur noch von eher regionaler Bedeutung. Zu Recht? Wie erhalten wir diese Bauwerke, und das ihnen innewohnende Bestreben nach konstruktiver Ehrlichkeit, technischer Funktionalität, materieller Raffinesse, klaren Ordnungsprinzipien, aber auch Weltgewandtheit und Zukunftsfähigkeit?

Die Vorträge der Reihe umfassen das weite Feld von der Mies Rezeption in der deutschen Nachkriegsarchitektur bis zu den heutigen Herausforderungen der Erhaltung dieses baulichen Erbes. Sie fragen auch nach der Bedeutung von Leitbauten für Architektur und Denkmalpflege. Im anschließenden Gespräch sollen konkrete Einzelthemen der Erhaltung und Denkmalpflege ebenso diskutiert werden wie allgemeine Erkenntnisse für den Umgang mit dem Baubestand des letzten Jahrhunderts.
 

PROGRAMM
Vorträge jeweils 19:00 Uhr , Zoom Meeting ID 975-6712-8908

12. Mai 2020   Daniel Lohmann
                        Mies im Westen. Architektonische Re-Importe im Nordrhein-Westfalen der Nachkriegszeit

26. Mai 2020   Bernd Rodrian
                        Billen Pavillon, Wolfsburg. Möglichkeitsraum und eindrucksvolles Baudenkmal

16. Juni 2020  Andreas Schwarting
                        Bauen nach dem Bauhaus. Der Mies-Schüler Hermann Blomeier

30. Juni 2020  N.N.
                        20er Haus / 21er Haus, Wien

14. Juli 2020   Martin Reichert
                       Skin and Bones. Die Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie, Berlin
 

VERANSTALTUNGSHINWEIS
Bis auf Weiteres findet die Vortragsreihe MIES UND DIE ANDEREN online via Zoom statt. Die Teilnehmerzahl ist aus Kapazitätsgründen begrenzt. Eine einmalige Registrierung ist notwendig, damit Ihnen das Passwort für alle Vorträge mitgeteilt werden kann. Bitte senden Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen und dem Betreff "Registrierung" an miesunddieanderen@nb.ar.tum.de. Ihre E-Mail-Adresse wird zu keinem anderen Zweck als dem genannten verwendet und nach Ende der Vortragsreihe gelöscht.
Studierende, die in TUMonline als Teilnehmer des Kurses gelistet sind, brauchen sich nicht gesondert zu registrieren.

WS 2019/20

über das neue bauen hinaus. lernen aus dem umgang mit der moderne
Fortsetzung der Vortragsreihe der Professur NB, Prof. Putz, und des Lehrstuhls RKK, Prof. Danzl im Rahmen des Netzwerks reused.TUM

Die allgemeine Vorstellung der modernen Architektur wird geprägt von einer Reihe ikonischer Bauwerke, über die man schon alles zu wissen glaubt. Von Bedeutung sind diese Objekte jedoch nicht nur als architekturhistorische Zeugnisse. Unser Interesse liegt in den Bemühungen zu Erhaltung des baulichen Erbes der Moderne, die wir an beispielhaften Projekten der letzten Jahrzehnte nachvollziehen und diskutieren wollen. Der Umgang mit diesem Erbe hat unser Bild der ‚klassischen Moderne‘ vielfach verändert. Ihre Erhaltung initiierte eine erneute, kritische Auseinandersetzung mit der Architektur der Moderne; beförderte aber auch ihre positive Wertung und öffentliche Aneignung.
Vor welchen planerischen, konstruktiven und denkmalpflegerischen Herausforderungen stand man bei der Instandsetzung und Restaurierung? Welche neuen Erkenntnisse haben sich aus dem baulichen Umgang mit den Objekten ergeben? Wie dauerhaft oder erfolgreich haben sich einzelne Maßnahmen erwiesen? Was lässt sich auf den Umgang mit dem baulichen Erbe der jüngeren Vergangenheit übertragen, und was nicht?
Kurze baugeschichtliche Einführungen stellen die jeweiligen Objekte vor und leiten die Gastvorträge ein. Im anschließenden Gespräch sollen konkrete Einzelfragen der Erhaltung und Denkmalpflege ebenso diskutiert werden wie allgemeine Erkenntnisse für den Umgang mit dem Bauerbe des letzten Jahrhunderts.

 

Termine Wintersemester 2019/20

29. Oktober 2019
Andreas Putz, A Tale of Two Towers,
anschliessend Release der Zeitschrift "halten, Beiträge zum neueren Bauerbe" 01/2019

26. November 2019
Julia Feldtkeller, Nationaltheater Mannheim

10. Dezember 2019
Felix Wellnitz, Haus Schminke Löbau

17. Dezember 2019
Wolfgang Frey, Neue Nationalgalerie Berlin

14. Januar 2020
Claudia Mohn, Werkbundsiedlung Weißenhof Stuttgart

28. Januar 2020
Claudia Devaux, Villa E-1027 Roquebrunne-Cap-Martin

 

jeweils 18.45 – 20.15

Technische Universität München,
Ecke Gabelsbergerstr./Luisenstr. (Thierschbau),
Raum 2350 (Alte Architekturbibliothek)