gesamtkunstWERK muensterLAND
Projektplattform Sommersemester 2025
Der Landschaftsraum im Münsterland ist durch eine fast parkartig wirkende Kulturlandschaft sowie Schlösser und Burgen geprägt. Inwieweit er den heutigen Herausforderungen wie der Nachfrage für Wohn- und Gewerbeflächen, Rohstoffbau und nun auch Energieerzeugung gewidmet ist, wurde dieses Semester unter Patenschaft des Bund Deutscher Architekten (BDA) Regionalgruppe Nordrhein-Westfalen hinterfragt. Die zwei Hauptthemen dieses Projektes waren es den übergeordneten Regionalplan auf eine verständliche und interessante Art in Raumbilder zu übersetzten und dadurch neue bauliche Entwicklungen und die gewachsene Kulturlandschaft zusammenbringen.
Der Regionalplan gibt, wie gesetzlich vorgeschrieben, die räumliche Zukunft der Regionen an. Er ist - zusammen mit dem darin enthaltenen Landschaftsrahmenplan - der Bauleitplanung und Grünordnung der Kommunen übergeordnet. Dies soll eine ausgewogene Entwicklung, Gleichwertigkeit, aber auch Unterschiedlichkeit der ‚Teilräume‘ Deutschlands fördern. Jedoch sind Regionalpläne schwer zu lesen, da sie sehr abstrakt und nicht intuitiv sind. Das Ziel des Projekts war es im münsterländischen Raum ein informelles Raumbild zum Regionalplan herauszuarbeiten. Wobei sich der konkrete Projektraum für die Bachelor zwischen Nordkirchen, Südkirchen und Capelle aufspannt, wohingegen die Master den gesamten Münsterland Raum zu betrachten hatten. Das neue Strukturkonzept soll vorhandene Landschaftsqualitäten einbinden und konkrete, typologische Entwürfe für landschaftsbezogene Neugestaltungen aufzeigen.
Hilfestellung zur Bearbeitung dieser Aufgabe war der Landschaftsvertrag von Schöbel (2018), da er ein Konzept zur kritischen Rekonstruktion ländlicher und suburbaner Kulturlandschaften formuliert. Es geht darum, räumliche Strukturen als verbindliche Grundlage für zukünftige Landschaftsentwicklung zu nutzen und mit modernen infrastrukturellen Anforderungen zu vermitteln. Für die Regionalplanung soll der Landschaftsvertrag dabei als informelle, verhandlungsorientierte Ebene dienen. Dieser Ansatz fordert, Landschaft als aktiven struktur- und entwicklungsprägenden Bestandteil regionaler Planung umzudeuten, insbesondere in schrumpfenden oder vom Strukturwandel betroffenen Räumen.
Analyse
Die Analysephase bestand darin, die Landschaft auf unterschiedliche Themen hin zu untersuchen. Diese waren: Natur und Wasser, Kulturlandschaft, Verbindungen und Grenzen, Siedlung und Wohnen, Gewerbe und Logistik, Raumbilder und Narrative, Lokale und neue Kulturen, Planungen. Das Ziel der entwerfenden Analyse war es, innerhalb der bearbeiteten Region eine Strukturvorstellung von Raum - LANDSCHAFT - durch die zu analysierenden Strukturen zu beschreiben, also Raumeigenschaften, Raumzusammenhänge und Raumgrenzen. Durch eine Einladung nach Nordkirchen konnte das Projektgebiet besichtigt werden und vor allem die Beteiligung und der rege Austausch mit Interessierten von vor Ort gepflegt werden.
Im Rahmen eines neu integrierten GQIS-Moduls wurden die Studierenden unterstützt aussagekräftige Analysepläne zu erstellen.
Entwurf
Aufbauend auf den Ergebnissen der qualitativen Landschaftsstrukturanalyse und der raumtheoretischen Analyse - sowie unter Berücksichtigung der sozialen, ästhetischen, ökologischen und ökonomischen Ziele der Landschaftsentwicklung - wurden in den Entwurfsgruppen räumliche Gesamtkonzepte entwickelt. Diese wurden weiter vertieft und die konkrete und typologische Umsetzung des Gesamtkonzeptes mit einem regionalen, landschaftsbezogenen Raumbild verbunden und ausarbeitetet. Daraus wurden kleinmaßstäbliche Entwürfe erarbeitet, die zwischen den abstrakten Zielen der Raumordnung und Landschaftsplanung und konkreten örtlichen Projekten einen konzeptionellen Rahmen bilden, wie er etwa in Masterplänen oder regionalen Strukturkonzepten entworfen wird.





















































