KleinstadtBeLeben

Heilsbronn

ANNE GRUBER - MASTER THESIS ARCHITEKTUR - SOMMER 2017

Viele Kleinstädte im ländlichen Raum Bayerns betreiben eine Gemeindepolitik, die kurzfristig positive Effekte auf Zuzug und Ökonomie der Orte hat. Mit neuen Einfamilienhaus-Wohngebieten in Randlage und großen, gut erreichbaren Gewerbegebieten am Ortseingang schaffen sie neuen Wohnraum für junge Familien und Flächen für finanzstarke Firmen und Supermärkte; langfristig betrachtet generieren sie jedoch eine Entdichtung, den Leerstand von morgen, erhöhten Individualverkehr, erschwerte Daseinsvorsorge der Bevölkerung und das Aussterben ihrer eigenen Ortszentren.

Das Ziel der Arbeit ist es, die aktuellen aber auch zukünftigen Problematiken aufzuzeigen, darauf aufmerksam zu machen und den Verantwortlichen von heute langfristig gedachte Alternativen von Morgen darzulegen.

Anhand des Fallbeispiels Heilsbronn, einer Kleinstadt in Mittelfranken, wird eine Art Methode entwickelt, anhand derer man Ortsentwicklungskonzepte auch für andere Kleinstädte generieren kann.
Mit einer genauen Analyse des Status Quo in Bezug auf Lage, Siedlungs- und Infrastruktur, Bevölkerungsentwicklung, Tourismus, uvm. können Schwächen und Defizite aber auch große Potentiale des jeweiligen Ortes identifiziert werde. Mittels Bürgerbefragungen und Gesprächen mit Vereinen und engagierten Institutionen vor Ort werden Haupthandlungsfelder schnell sichtbar.
Im Falle Heilsbronns handelt es sich hierbei um Themen wie Infrastruktur und Freiraumgestaltung, Verknüpfung von Nutzungspotentialen und vor allem den Bereich des Wohnens.
Weg vom Einfamilienhaus auf dem freien Feld hin zu qualitätvollem Wohnraum in der Kernzone. Mit der richtigen Wohnform in der richtigen Lage bietet man jungen Erwachsenen, jungen Familien, älteren Paaren sowie Senioren attraktiven Wohnraum, der an die langfristige Bevölkerungsentwicklung angepasst ist, der keinen Flächenfraß betreibt und der dabei auch zur Stärkung der Wohnviertel und der Kernzone beiträgt, denn Bewohnen heißt in diesem Fall auch Beleben.

Ausgewählte Bilder

Auszeichnungen

Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Akademie Ländlicher Raum Bayern für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2016-2018 ausgezeichnet.

Publikationen

DVW Bayern e.V. (Hrsg.): Ausgezeichnet! Die ALR fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. In: Mitteilungen des DVW Bayern e.V. 3/2018. 266-274.