Sommersemester 2022
Masterprojekt

KÖRPER UND STEIN - Ein Reservoir der Resilienz im Steinbruch bei Solnhofen

»Während ich schreibe, senkt sich nach dem Lärmen im Steinbruch Stille über das Tal. Die Konversen haben einen Lehrtag beendet. Diese jähe Stille läßt mich an den Stein denken, an das Brechen des Steines aus der Tiefe, an seine Bearbeitung, an sein Aussehen. Ich habe dieses Material hier genau studiert: keine Säge kommt ihm bei, und unter dem Meißel springt es wie sprödes Glas. Wir werden dennoch etwas daraus gestalten!« Fernand Pouillon: Singende Steine. Die Aufzeichnungen des Wilhelm Balz, Baumeister des Zisterzienserklosters Le Thoronet, S.22, München, 1996, dtv

Der Steinbruch als anthropogen geprägte Landschaft wird zum erweiterten Raum, zum Fenster in die Erdgeschichte, einem geschützen Behältnis zum rekreativen Aufenthalt. Die spezifische Wahrnehmung dieses Ortes ist der Ausgangspunkt für ein Reservoir der Resilienz.

Reservoir ist als Speicher zu verstehen. Der Aufenthalt im Steinbruch bedeutet das Zurücklassen der natürlich gewachsenen Landschaft und das Betreten eines künstlichen Raumes. Der in den Boden eingegrabene Ort bietet dem Menschen als gefasster Raum Schutz. An diesem Ort wird die menschliche Resilienz verankert, der innere Speicher wieder aufgeladen und gestärkt. Als eine Art Refugium ist das Reservoir der Resilienz ein Ort des Aufenthalts, der gleichermaßen der inneren Ruhe, wie auch dem physischen Tun gewidmet ist. In räumlicher Verknüpfung mit dem gezeichneten Ort des Steinbruchs ist eine Architektur zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse des Menschen eingeht und ihn auf sich selbst und den ihn umgebenden Raum aufmerksam macht. 

Die sukzessive Annäherung an das Thema der Aufgabe, an den konkreten Ort und die Bearbeitung des architektonischen Entwurfs gliedert sich im Wesentlichen in vier Schritte: Findling, Landschaftsraum und BewegungIntervention und Annäherung und Innenraum im Landschaftsraum sind Teil des Projektes und werden im Entwurf zusammengeführt.

 

Termine:
Projektbeginn und Einführung
Mi 27.04.2022, 11.30 Uhr, Lehrstuhl

Exkursion Solnhofen
28.-30.04.2022

Schlusskritik
Mi 27.07.2022, 10.00 Uhr, Lehrstuhl
Gastkritik: Logan Amont, Atelier Amont, Mendrisio/Basel

Assistenz: Hannah Rochelt, Jonas Virsik

 

Studentische Arbeiten

Roman Holzinger, Max Bressel
 

Fabienne Gehrmann
 

Zeynep Argat, Leena Unger
 

Verena Kretschmer, Lena Kirsch
 

Livia Nowak, Victoria Vinokurova
 

Irem Akgül, Daniel Fölsch
 

Levin Arnold, Vitus Michel