René Magritte, Les Mémoires d'un Saint, 1960

Sommersemester 2022
Master, Seminar

Prof. Uta Graff,
Nils Fröhling, M.A. Architektur

Nach der Natur

Einführung
Freitag, 29.04.22, 09:45 Uhr, Raum 1345
Besprechungen
jeweils freitags, 9:45 – 12:15 Uhr
Zwischenkritik
Freitag, 10.06.22, 09:45 Uhr
Präsentation
Freitag, 15.07.22, 09:45 Uhr

Natur ist aus architektonischer Sicht gleichzeitig Vorbild zur Imitation, wie auch Anlass zur Distanzierung. Während eine der ursprünglichen Funktionen von Architektur die Abgrenzung bewohnbarer Innenräume aus dem Naturraum ist, äußert sich durch die architektonische Integration natürlicher Umgebungen oder durch deren bewusste Abgrenzung der Facettenreichtum menschlicher Beziehungen zur Umwelt. In diesen spiegeln sich grundlegende Bedürfnisse, Sehnsüchte, wie auch - durch den technischen Fortschritt - adaptierte Lebensweisen wieder. Gleichzeitig werden in der Verwendung des Begriffs „Natur“ verschiedene Lebensräume gedanklich zusammengefasst, die bereits in unterschiedlicher Stärke vom Menschen überformt wurden. 

Im Sommersemester 2022 beschäftigt sich das Seminar „Szenografie“ mit diesem Spannungsfeld.

Auf Grundlage von Fotografien verschiedener Landschaftsräume werden Bilderserien innenräumlicher Situationen entwickelt, in denen sich ein bestimmtes architektonisches Verhältnis zur jeweiligen Umgebung artikuliert. Diese Konzepte werden in wöchentlichen Besprechungen mittels Skizzen, Storyboards und anhand großmaßstäblicher innenräumlicher Modelle diskutiert. 

Die Auswahl der architektonischen Mittel steht dabei ebenso im Zentrum, wie deren bildliche Darstellung. Die Wahl des Bildausschnitts, die Komposition innerhalb eines Bildes und die Verbindungen zwischen den einzelnen Elementen der Bilderserie gemeinsam mit dem architektonischen Konzept entwickelt.  

Die Arbeitsweise mit Fotografien innenräumlicher Modelle ermöglicht dabei einen permanenten Wechsel zwischen dem Entwurf von Raumkonzepten und deren gedankliche Reflexion durch Bilder. 

Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit der Wirkung architektonischer Räume zu beschäftigen und in diesen eine Aussage zum Verhältnis zwischen Kultur und Natur zu verankern.