Wintersemester 2018/19
Masterprojekt

Schwarze Räume III: Kolumbarium - Friedhof Haidhausen

„(...) Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können.“    Michel Foucault, Andere Räume, 1967

„Schwarze Räume“ beschäftigt sich mit lichtleeren, hermetisch abgeschlossenen Räumen. Dem Kolumbarium liegt die Idee eines Speichers zugrunde – eines Schwarzraums, der in sich aufnimmt, birgt, lagert, abschottet und konserviert. Selten dringt etwas von außen zu ihm oder von innen nach außen.

Kolumbarien nehmen hier eine besondere Stellung ein: es geht nicht allein um das Bewahren der Urne und der Asche des Verstorbenen, sondern auch um das Speichern von Erinnerung. Sie sind eine Form des Schwarzraums, dessen Inneres dem Betrachter und dem Bewusstsein vorenthalten bleibt.

Hades ­– „der Unsichtbare“ oder „der unsichtbar Machende“ – bezeichnet die Unterwelt in der griechischen Mythologie und zugleich deren Gott. Durch die Überquerung des Flusses Styx gelangt der Sterbliche von der diesseitigen in die jenseitige Welt, den Hades.

Was ein Grabmal birgt, ist für immer verschwunden und gleichzeitig durch dieses sichtbar repräsentiert. Die Architektur des Kolumbariums wird zur Schwelle zwischen Leben und Tod, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Gegenwart und Vergangenheit – und damit zum Vermittler zwischen Verstorbenen und Hinterbliebenen und zum Ort des Gedenkens. Als eine Leerstelle, an der die Anwesenden sich für kurze Zeit dem Leben entsagen können, gehören Friedhöfe den Heterotopien an. Für die Verstorbenen ist es ein Ort ohne Wiederkehr.

 

Termine:

Projektbeginn und Einführung
Mi 17.10.2018, 14.00 Uhr, Raum 1345

Reise Parma - Modena - Verona
Mi 31.10. - So 04.11.2018

Schlusskritik
Di 12.02.2019, 12.00 Uhr, Vorhoelzer Forum der TUM

Assistenz: Katleen Nagel, Felix Zeitler

Studentenarbeiten

Gefäß für ein Erinnerungsstück

Marie Gerhard, Gefäß für eine Punze

Jannik Achenbach, Gefäß für einen Stein

Ann Sophie Megerle, Gefäß für ein Taschenmesser

Daria Rath, Gefäß für einen Kreisel

Matthias Albert Peterseim, Gefäß für ein Haus

Ruven Rotzinger, Gefäß für eine Uhr

Lukas Conrad, Gefäß für ein Paar Handschuhe

Justus Weiller, Gefäß für Neopren

Friederike Schneider, Gefäß für Milchzähne

Anna Oestreicher, Gefäß für einen Ring

Laetizia Hackethal, Gefäß für eine Fotografie

 

Projekt: Kolumbarium Friedhof Haidhausen

Anna Oestreicher, Eva Schankula

Marc Mair, Matthias Albert Peterseim

Lukas Conrad, Michaela Maurer

Pavel Khriashchikov, Anna Timofeeva

Jannik Achenbach, Yike Wu

Laura Eberhardt, Laetizia Hackethal

Leopold Jaegerhuber, Friederike Schneider

Ruven Rotzinger, Marcel Stütz

Marie Gerhard, Wadir Sarwar

Ann Sophie Megerle, Justus Weiller

Lukas Rehberger, Melanie Sommerfeld

Daria Rath, Nadine Sturm