Sommersemester 2021
Seminar, Bachelor Architektur, Prof. Andreas Kretzer

„Der Zweck des Bauens ist es, dass die Dinge zusammenhalten; der Zweck der Architektur ist es, uns zu bewegen.“
Le Corbusier

Für gewöhnlich erfolgt der erste Gesamteindruck von einem Gebäude in Form qualitativer Bewertungen. Gebäude und Räume werden mit einer Vielzahl von Adjektiven charakterisiert. Die Beschreibung der eigenen Reaktion stimmt dabei nicht zwangsläufig mit der Funktion des Gebäudes überein. In der Architektur schaffen wir ganz bestimmte Zusammenhänge zwischen Raum und Erlebnis. Nach Étienne-Louis Boullée wecken die Bilder, die Gebäude unseren Sinnen bieten, Empfindungen, die Nutzungen entsprechen, denen diese Gebäude gewidmet sind. Durch den gekonnten Einsatz architektonischer Mittel sollen bestimmte Stimmungen erzeugt werden. Voraussetzungen für die Planung architektonischer Wirkungen sind, dass Architekt*innen mit den Ausdrucks-
merkmalen der Form vertraut sind und in der Lage, jene Formen auszuwählen, die für den beabsichtigten Ausdruck angemessen sind. Besondere Bedeutung kommt dabei der Kombination und Variation von Grundformen zu. Hinter der Pluralität der Form verbirgt sich ein Satz erster Formen und einfacher Urmodelle – die Archetypen. Die Anwendung dieses ursprünglich in der Psychologie von C.G. Jung geprägten Begriffs im räumlichen Kontext untersuchen die Teilnehmer*innen des Seminars anhand von Modellserien. Solide Grundkenntnisse in der digitalen 3D-Modellierung sind von Vorteil.


„The purpose of construction is  to make things hold together; of architecture to move us.“
Le Corbusier

Typically, the firsts impressions of a building take the form of qualitative evaluations. Buildings and rooms are characterised with a variety of adjectives. The description of one‘s own reaction does not necessarily correspond to the function of the building. In architecture, we create very specific correlations between space and experience. According to Étienne-Louis Boullée, the images that buildings offer our senses are evoking sensations that correspond to uses to which these buildings are dedicated. The skillful use of architectural means is intended to create distinctive moods. Prerequisites for planning architectural effects are that architects are familiar with the expressive characteristics of form and able to select forms that are appropriate for the intended expression. The combination and variation of basic forms is of particular importance. Behind the plurality of form lies a set of initial forms and simple archetypes. The application of this concept, which was originally employed within psychology by C.G. Jung, in a spatial context is explored by the participants of the seminar using series of models. Solid basic knowledge in digital 3D modelling is desirable.

Raphael Braham, Moritz Götzl

Mudar Alsaid, Christopher Hultsch