Die Initiative JustizzentrumErhalten hat am 2. Februar 2023 ein Positionspapier veröffentlicht. Darin fordert die Initiative den Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München auf, einen öffentlichen Diskurs über die Zukunft des Justizzentrums in der Nymphenburgerstraße zu führen. Es handelt sich bei der Initiative um einen Zusammenschluss von Gruppierungen und Personen aus Architektur, Urbanistik und Stadtentwicklung. Unterstützt wird die Initiative von zahlreichen Personen und Institutionen aus Zivilgesellschaft und Fachwelten, die das Papier als Erstunterzeichnende unterschrieben haben.

Bald zieht das Justizzentrum aus der Nymphenburgerstraße in das neu errichtete Justizzentrum am Leonrodplatz. Was geschieht dann mit dem gerade mal 46 Jahre alten Bestandsgebäude? Weder Freistaat, als Eigentümerin, noch die Landeshauptstadt lassen sich momentan in die Karten schauen. Ein Abriss des Gebäudes ist wahrscheinlich.

Klimawandel, Energiekrise und Wirtschaftskrise zwingen dazu, unser Handeln zu verändern. Die Baubranche ist für 40% der Treibhausgasemissionen, 50% des Primärenergieverbrauchs und 36% des Müllaufkommens verantwortlich*. Für die Errichtung eines jeden Gebäudes werden Energie, Ressourcen und CO2 genutzt. Diese gilt es, nicht zu verschwenden. Jedes abgerissene Gebäude ist eines zu viel.

Die Initiative JustizzentrumErhalten fordert Freistaat und Landeshauptstadt dazu auf, das Gebäude zu erhalten und somit einen vorbildhaften Umgang mit Gebäudebestand zu demonstrieren. Sie schlägt vor, anhand des Objekts ein Modellprojekt für Um- und Weiternutzung zu beginnen.

Die Verantwortlichen werden außerdem dazu aufgefordert, den Sinn und Zweck der gebauten Umwelt für die Münchner*innen zu überdenken. Die Initiative regt an, das Objekt zu nutzen, um einen beispielhaften, kommerzarmen Ort für die Stadt zu schaffen.
Vor allem aber appelliert die Initiative, in einen öffentlichen Dialog über die Zukunft des Justizzentrums sowie anderer am Ende ihrer Nutzung stehenden Gebäude zu treten.

In der nächsten Zeit gibt es verschiedene Veranstaltungen und Diskussionen. Die Initiative informiert dazu auf abbrechenabbrechen.de und auf dem Instagramkanal @abbrechenabbrechen.