
WS 2022/23
Heimat...könnte auch anders sein
Weiternutzung der Versöhnungskirche Geretsried
Modul Kurzentwurf (Master Level, 4 SWS / 6 Credits)
Geretsried ist die jüngste Stadt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Ehemals eine Lagersiedlung und Produktionsstandort für Sprengstoffe während des Zweiten Weltkriegs, danach Vertriebenenstadt, ist die Stadtgeschichte nicht ohne Zäsuren, was sich auch am Stadtbild ablesen lässt. Bis heute ist der Ort durch verschiedene Wellen an Einwanderung zur größten Stadt im Landkreis angewachsen. Aus dem Jahr 1970, als die erst 1950 neu gebildeten Gemeinde Geretsried zur Stadt erhoben wurde, stammt auch die evangelische Versöhnungskirche von Franz Lichtblau. Als Kirche wird das Bauwerk, dass einst als größeres Gemeindezentrum geplant gewesen war, heute so nicht mehr gebraucht. Aber der Bau selbst birgt Potentiale für neue Impulse, die auf die umgebende Stadt ausstrahlen sollen. Im Rahmen des Kurzentwurfs fragen wir nach den Potentialen für eine Weiternutzung, die sich aus der Realität und den Anforderungen des Ortes ergeben – und danach, welche baulichen Konsequenzen der Erhalt des Bauwerks mit sich bringt. Denn eines ist klar, Abbruch ist keine Option.
Der Kurzentwurf baut auf der Baudokumentation aus dem Sommer 2020 auf. Im Rahmen einer gemeinsamen Besichtigung vor Ort soll über die aktuelle Situation der Stadt und der Nachbarschaft diskutiert werden. Erwartet wird eine intensive Analyse der Stadt und Umgebung, aus der heraus in einem zweiten Arbeitsschritt Perspektiven für den Bau entwickelt und konstruktiv untersucht werden sollen.
Ort: Raum 2760 und vor Ort
Termine:
07. November 2022
Einführung in die Aufgabenstellung, 16:45 – 17:30 | |
14. November 2022 | Möglichkeit Besichtigung in Geretsried |
05. Dezember 2022 | Zwischenbesprechung |
19. Dezember 2022 | Abgabe via Moodle |
23. Januar 2023 | Feedback und Nachbesprechung |

SS 2022
Castles on the Ground.
Umnutzung eines Wohn- und Gästehauses der 1960er Jahre
Projekt mit integriertem Seminar (Level Master, 8 SWS, 15 ECTS)
Hochwertige moderne Architektur der 1960er Jahre findet sich auch jenseits der urbanen Zentren. Umso größer sind heute die Herausforderungen, solche Objekte als qualitätsvolle und erhaltenswerte Bausubstanz zu pflegen. Wir müssen uns fragen, wie lange die Dinge, die in Zeiten wachsenden Wohlstandes entstanden, halten und welche Qualität sie unter veränderten Bedingungen für uns heute noch haben. Auch, wie wir sie uns aneignen können, indem wir sie etwa einer neuen Nutzung zuführen. Entstehen sollte aus der Transformation und Erweiterung des Bestands etwas, was nicht nur einen Mehrwert, sondern mindestens auch die Bewahrung vorhandener Werte verspricht.
Das großzügigen Wohn- und Gästehauses in Gundelfingen an der Donau von 1961 (Architekt Wilhelm Wichtendahl) soll daraufhin untersucht werden, ob und wie es sich für eine neue öffentliche Nutzung umbauen lässt, um den vorhandenen Bau und seine Qualitäten in die Zukunft zu führen. Allgemein ist 60 Jahre nach Erstellung der Umgang mit dem großen Bestand an EFH der Nachkriegszeit in Westeuropa – meist eingeschossigen, bungalowartigen, oft teilvorfabrizierten Bauten – eine zunehmende Herausforderung. Die modernen Wohnideale, die damaligen Vorstellungen vom familiären Glück, aber auch von Repräsentation und Status sind alt geworden. Die ehemals fortschrittlichen Bauten sind materiell und konstruktiv in die Jahre gekommen. Aber nicht wenige weisen Qualitäten auf, die es wert sein können, erhalten zu werden, indem man sie für zukünftige Nutzungen adaptiert.
Das Projekt zielt darauf, diese Herausforderungen von moderner Gestaltung, Konstruktion und Material an einem hochwertigen Beispiel im Entwurf zu untersuchen. Auf dem Niveau einer Machbarkeitsstudie soll das Ensemble des Wohn- und Gästehauses in Gundelfingen an der Donau für eine konkrete öffentliche Nutzung umgebaut und erweitert werden. Diese Umnutzung und bauliche Transformation soll das Ziel haben, Qualitäten des Bestands zu erhalten.
Die Semesterleistung entspricht in Umfang und Tiefe der Ausarbeitung einer detaillierten Machbarkeitsstudie für eine konkrete Um- und Weiternutzung, bei der der Bestand integriert und damit erhalten werden soll. Die Ergebnisse (1) der Recherche, Dokumentation und Analyse der vorhanden baulichen Substanz, ihres Zustands und vorhandener architektonischen Qualitäten, die (2) Planung und konstruktive Detailentwicklung der für eine neue öffentliche Nutzung notwendigen Räume und Bauten in Zeichnungen und im Modell als (3) angemessene und die vorhandenen architektonischen Werte stärkende Lösung werden zusammengefasst und in einer abschließenden Präsentation zur Diskussion gestellt.
Die Bearbeitung der Aufgabe setzt neben Literatur- und Planrecherche den Besuch des Objekts und die Dokumentation und Analyse vor Ort im Rahmen der organisierten Exkursion voraus. Begleitet von Gastvorträgen werden im integrierten Seminar Fähigkeiten der konzisen Darstellung in schriftlicher Form vermittelt, die zur Zusammenfassung und Diskussion der Projektergebnisse in einem Research Book führen.
Termine:
26. April | Einführung im Studio 4157 |
5. Mai | Exkursion nach Gundelfingen an der Donau (Anreise individuell, Transport vor Ort wird organisiert) |
17. Mai | 1. Zwischenkritik: Bestand (Dokumentation, Analyse und Bewertung) |
14. Juni | 2. Zwischenkritik: Umnutzung und Erweiterung (Projekt M 1:50, Modell) |
5. Juli | 3. Zwischenkritik: Alt & Neu (Konstruktion, Detailstudie, schriftliche Reflexion) |
26. Juli | Schlusspräsentation |
Projektbegleitende Gastvorträge siehe www.arc.ed.tum.de/nb/lehre/gastvortraege

WS 2021/22
The Machine in the Garden
Weiternutzung ehem. Kassenhaus Olympiapark München
Modul: Kurzentwurf (Master Level 4 SWS / 6 ECTS)
Der Olympiapark in München ist eine künstlich hergestellte Landschaft, in der die offene Architektur der Sportstätten und ihrer Begleitbauten eingebettet ist. Auch die freistehenden Kassenhäuser des Olympiastadiums verweisen auf diese fließenden Übergänge zwischen Natur und Konstruktion. Es handelt sich um einige der letzten verbliebenen Kleinarchitekturen, die farbenfroh, verspielt und eigentümlich den Park einst bevölkerten. Eines dieser Kassenhäuser steht unverändert, aber sichtbar gealtert an Ort und Stelle und entbehrt seit langem einer Nutzung. Nicht zuletzt aus Anlass des 50. Jubiläums der Münchner Olympischen Spiele 2022 stellt sich die Frage, wie mit diesem kleinen, pavillonartigen Bau im Park umgehen?
Im Rahmen des Kurzentwurfs suchen wir zunächst unkonventionelle Visionen für die (Um)Nutzung des Bauwerks, die eine längerfristige Perspektive erlaubt. Dann aber gilt es, diese Idee konstruktiv mit ihren Konsequenzen für den Bestand durchzubilden.
Ort: online via ZOOM
Termine:
08. November 2021 | Einführung in die Aufgabenstellung, 10:00 – 11:00 |
13. Dezember 2021 | Abgabe via Moodle |
Januar 2022 | Feedback |

WS 2020/21
Monument in search of meaning - TRELEMENT reused II
Master Architektur 8 SWS I 15 ECTS
Mitte der 1960er Jahre entwickelte Eberhard Rensch das Aluminium-Bausystem TRELEMENT, das innerhalb weniger Jahre weite Verbreitung für den Bau von Einfamilienhäusern, Messepavillons, Kindergärten, Bürogebäuden und Gemeindehäusern fand. Millimetergenau vorgefertigt, verspricht TRELEMENT bauliche Flexibilität, Veränderbarkeit innerhalb der Bedingungen des Bausystems, sogar das Versetzen und die Wiederverwendbarkeit der geschraubten Konstruktionen und Elemente.
Bereits im letzten Semester haben wir uns mit dem Bausystem TRELEMENT am Beispiel der Versöhnungskirche Geretsried (1970) von Franz Lichtblau beschäftigt. In einem gemeinsam erstellten Raumbuch haben wir den baulichen Zustand dokumentiert und spezifische Baudetails zeichnerisch erfasst.
Im Entwurfsstudio in diesem Wintersemester wollen wir die Potentiale des Bausystems TRELEMENT weiter vertiefen und uns mit den aktuellen Herausforderungen der Erhaltung, Weiter- und Umnutzung der Bauteile der kleinen Kirche in Geretsried auseinandersetzen. Anhand Ihrer Entwürfe diskutieren wir mit Ihnen die Frage, ob mit dem vorhandenen Material etwas Besseres Neues bauen ließe? Und: welcher Wert liegt in dem Bauwerk, dass schon da ist?
In der Auseinandersetzung mit dem Bestand beginnen wir das Semester (1) mit dem Bau eines Modells der Versöhnungskirche in 1:10 sowie der gemeinsamen Erstellung eines umfassenden Bauteilkataloges. Soweit es die öffentlichen Einschränkungen und Schutzmaßnahmen in Folge der Corona Pandemie wieder zulassen, wollen wir (2) am 12.11.20 gemeinsam das Objekt besuchen. Aufbauend auf diese Vorarbeiten, die dem Verständnis des vorhandenen Bauwerks und des Bausystems TRELEMENT mit seinen konstruktiven Details und Potentialen dienen, erfolgt die Erarbeitung des Entwurfs. Dafür gibt es ein von uns vorgegebenes Regelwerk (Nutzungen, Standorte, Anzahl der Bauteile), innerhalb dessen Sie unterschiedlich kombinieren können. Grundsätzliches Ziel ist die weitgehende Wiederverwendung der vorhandenen Bauteile. Ihre ersten Entwurfsideen stellen Sie (3) in Collagen dar. Als integriertes Seminar besuchen Sie hierfür – verpflichtend für alle Projektteilnehmer – unsere Bildwerkstatt. Sie werden Ihre Entwürfe (4) bis in relevante konstruktive Details ausarbeiten, immer mit Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen des historischen Bausystems und aktueller Anforderungen. Abschließend werden wir (5) Ihre Entwürfe in Bezug auf den Bestandsbau – der Kirche von Franz Lichtblau – und Ihrem Modell mit Ihnen und eingeladenen Gästen diskutieren.
Das Entwurfsstudio wird als Hybrid-Veranstaltung angeboten.
Ort
Studio Gabelsbergerstraße 49, EG / Zoom / Moodle
Termine
Einführung: Dienstag, 03. November, 14:00 Uhr
Schlusskritik: Dienstag, 09. Februar, 14:00 Uhr

SS 2020
FREIES PROJEKT mit integriertem Seminar
Master Architektur 8 SWS I 15 ECTS
Welche Potentiale, und welche Geschichten stecken im Baubestand? Wir nähern uns den baulichen Besonderheiten, überraschenden Eigenheiten und verdeckten Mängeln bestehender Gebäude zumeist über konkrete Wünsche und Anforderungen, die seitens der Bauherrschaft an uns gestellt werden. Im Zuge dieser investigativen Beschäftigung mit dem Bestand entdecken wir erhaltenswerte Qualitäten, die wir bewerten und aufzugreifen haben, wenn wir das Bauwerk als Prozess entwerfend fortschreiben.
Im Sinne einer Machbarkeitsstudie sollen an einem frei gewählten Objekt konkrete architektonische Herausforderungen der Ergänzung, Erneuerung und Erhaltung untersucht und konstruktiv durchgeplant werden. Die Studie baut dabei auf einer detaillierten Recherche der Bau- und Transformationsgeschichte des Objekts, sowie der Dokumentation und Bewertung seines derzeitigen baulichen Zustands auf. Neue Anforderungen, bauliche Mängel und Qualitäten werden gemeinsam diskutiert und führen über den Vergleich von Varianten zu ausgearbeiteten konstruktiven Lösungen für die gestellte Aufgabe bis ins Detail.
Die Bearbeitung der Aufgabenstellung setzt neben intensiver Recherche in Literatur, Plan- und Dokumentenarchiven, den mehrtägigen Besuch des Objekts und die Dokumentation und Analyse vor Ort voraus.
Sobald es die öffentlichen Einschränkungen und Schutzmassnahmen in Folge der Corona Epidemie wieder zulassen, werden wir das jeweilige Objekt vor Ort gemeinsam oder individuell begehen.
Aufbauend auf einer Literatur- und Archivrecherche sowie der Bauanalyse und Dokumentation am Objekt, werden im integrierten Seminar Fähigkeiten der konzisen Darstellung in schriftlicher Form vermittelt, die zur Zusammenfassung und Diskussion der Projektergebnisse in einem Research Book führen.
Objekte
• Haus Groethuysen (München Nymphenburg, 1963) – Erneuerung und Terrassenumbau
• Kunstverein München – Innenraumgestaltung und Ausbau Dachstuhl
• Es können grundsätzlich auch eigene Objekte zur Bearbeitung vorgeschlagen werden
Die Semesterleistung entspricht in Umfang und Tiefe der Ausarbeitung einer detaillierten Machbarkeitsstudie für eine konkrete architektonische Herausforderung in einem erhaltenswerten Bestandsobjekt.
Die Ergebnisse (1) der Recherche und Analyse am Objekt, (2) der Bewertung der vorhanden baulichen Substanz, ihrer Veränderung in der Zeit und vorhandener architektonischen Qualitäten sowie (3) der Variantenuntersuchungen und der konstruktiven Ausarbeitung der Vorzugslösung werden in einem Research Book zusammengefasst und in einer abschließenden Präsentation zu Diskussion gestellt.

WS 2019 / 2020
ALL THE LITTLE THINGS
MA Projekt 8 SWS 15 ECTS
Wie Forensiker arbeiten wir uns in Themengebiete zu Parkbauten der 1960er Jahre: Wirtschaftswunder, neue Lebensweisen, neue Infrastrukturen, Verkehrskollaps, Konzepte der Funktionstrennung, Neuer Brutalismus, Funktion vs. Repräsentation.
Die Bau-, Umbau- und Transformationsgeschichte des von Max Weckesser entworfenen Garagenbaus in der Baaderstraße, gleich neben dem Isartor, ist Untersuchungsgegenstand des Semesters. Während andere Parkhäuser in innerstädtischen Lagen der 1950er - 1970er Jahre längst abgerissen sind und den übrigen, wie dem Hauptbahnhof oder dem Parkhaus am Färbergraben, bald das gleiche Schicksal blüht, leistet das Isarparkhaus mit Späti-Tanke und dauerparkenden Oldtimer-Liebhabern weiterhin stoisch seinen Dienst.
Welche Lehren können aus der Geschichte von Garagenbauten für den Erhalt und die weitere Nutzbarkeit der Bauwerke dieser Jahrgänge gezogen werden? Welche Instandsetzungen sind notwendig? Welche nicht? Welche Umnutzungen sind sinnvoll? Wie ist das Phänomen Parkhaus in einer Zeit von Uber, Elektrorollern und Carsharing zu bewerten? Welche Rolle spielen die Schwellenräume des ruhenden Verkehrs für die Stadt?
Weit verstreute Archivalien und die im Umbruch stehende Zukunft des städtischen Verkehrs sind nur zwei von vielen Aspekten, die wir innerhalb des Semesters genauer untersuchen werden. Wir werden uns mit dem Bau vor Ort und vergleichbaren zeitgenössischen Parkbauten auseinandersetzen, sowie Archiv- und Literaturrecherche betreiben, die in Workshops in einer gemeinsam entwickelten Entwurfsaufgabe münden.
Die Ergebnisse der Projektarbeit sollen im dritten Heft der Zeitschrift Halten, Beiträge zum neueren Bauerbe publiziert werden. Redaktion und Lektorat werden dabei durch einen Fachverlag begleitet.
Ort
Studio Gabelsbergerstraße 49, EG
Termine
Einführung Dienstag, 15. Oktober, 14:00 Uhr
Schlusskritik 04. Februar 2020

SS 2019
4' 33'' Some Minutes of Standstill
60 plus. U-Bahn- und Verkehrsbauten ICOMOS.DE Studierendenwettbewerb 2019
MA Projekt 8 SWS 15 ECTS
4 Minuten, 33 Sekunden, solange dauert das gleichnamige Stück des Komponisten John Cage von 1952. Es besteht aus Pausen, die in drei Sätze gegliedert sind. Musik ist nicht zu hören, stattdessen die Geräusche der Umgebung, in denen die Aufführung stattfindet. Ungefähr die gleiche Zeit, einige Minuten, verbringen wir wartend in U-Bahnstationen. Dann fährt die Bahn ein, steht kurz still, fährt weiter. Bauten des Verkehrs, Orte des Stillstands, die Pausen im Alltag markieren. Diese Zeit aber bietet die Gelegenheit, innezuhalten und die Umgebung wahrzunehmen, in der wir uns befinden.
Die U-Bahnstationen Münchens sind ein Erbe der Zeit nach 1960. Als historische Zeugnisse dieser Epoche aber können sie kaum noch dienen. Vielmehr zeigen sich in ihnen die Spuren von Geschichten, von ständiger baulicher Anpassung und Veränderung. Tagtäglich bewegen wir uns durch Baustellen, die in dem Moment, in welchem wir sie benutzen, nur pausieren.
Den Bedingungen und Folgen des baulichen Umgangs mit dem Baubestand der Infrastrukturen wollen wir im Projekt nachgehen, ebenso wie dem Rhythmus von Stillstand und Veränderung, der diese Orte bestimmt. Das Projekt orientiert sich an der Auslobung des ICOMOS.DE Studierendenwettbewerbs 2019 60plus. U-Bahn- und Verkehrsbauten, dessen Zielstellung ein wenig hinterfragt werden soll. Nicht die Entdeckung möglicher Denkmalobjekte und deren kulturhistorischer Bedeutung steht im Vordergrund unserer Auseinandersetzung, sondern die baulich-konstruktiven, rechtlichen und funktionalen Möglichkeiten der Erhaltung von Infrastrukturbauten. Uns interessiert die U-Bahnstation als Baustelle, die Realität ihrer kontinuierlichen baulichen Anpassung. Die Pause, die unsere Auseinandersetzung markiert, soll einen Raum erschließen, der offen ist für andere, neue Möglichkeiten. Im Umgang mit dem Bestand liegt sowohl eine investigative Herausforderung als auch gestalterisches Potential.
Entsprechend der Auslobung des Wettbewerbs sollen Lösungsansätze zur langfristigen Erhaltung und sinnvollen Nutzung von U-Bahnstationen erarbeitet werden. Die Ergebnisse der Recherche und Analyse werden auf einem Plakat (DIN A1 Hochformat) entsprechend den Auslobungsbedingungen des Wettbewerbs zusammengefasst. Zusammen mit dem darauf aufbauenden konstruktiven Entwurf bilden sie einen Beitrag (Fotodokumentation, Pläne, Terminpläne, Text zu Bau- und Umbaugeschichte) für die 3. Ausgabe der Zeitschrift halten, Beiträge zum neueren Bauerbe.
Ort
Studio Gabelsbergerstraße 49, EG
Termine
Einführung: Dienstag, 30. April, 10 Uhr
Schlusskritik: Dienstag, 23. Juli
Endabgabe: Dienstag, 6. August

WS 2018/19
The Adventure of the Empty House
MA Projekt mit integriertem Seminar, 12 + 3 ECTS
Gegenstand der investigativen Auseinandersetzung in diesem Semester sind Verwaltungsbauten der 1960er Jahre. Besonders interessieren uns das ehemals denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude der Osram AG, sowie das nicht unter Schutz stehende Verwaltungsgebäude der Deckel Maschinenfabrik in München, beide nach Plänen von Walther Henn. Während das eine Objekt 2018 abgerissen wurde, steht bei dem anderen Objekt eine Instandsetzung an. Wir werden uns mit dem Bau vor Ort bzw. den geretteten fragmentarischen Asservaten intensiv auseinandersetzen, sowie Archiv- und Literaturrecherche betreiben. Welche Lehren können aus der widersprechenden Geschichte beider Bauwerke für den Erhalt von Verwaltungsgebäuden dieser Epoche gezogen werden? Die Ergebnisse des Projekts sollen im zweiten Heft der Zeitschrift halten, Beiträge zum neueren Bauerbe publiziert werden.

SS 2018
Into the open
MA Projekt mit integriertem Seminar, 12 + 3 ECTS
In diesem Semester werden wir uns mit Terrassenhäusern in München beschäftigen. Es gilt, aufbauend auf einer intensiven Beschäftigung mit den Objekten vor Ort, Recherchen in Archiven und in der zeitgenössischen Literatur konkrete Herausforderungen der Erhaltung zu identifizieren, frühe Eingriffe zu bewerten und eigene konstruktive Lösungen für diese Probleme zu formulieren. Im Projekt soll gleichzeitig das erste Heftes der Zeitschrift zur Neueren Baudenkmalpflege der Professur – halten, Beiträge zum neueren Bauerbe –, gemeinsam erarbeitet werden, in welches die Ergebnisse der Forschungsarbeiten unmittelbar fliessen werden. In Hinblick auf die Publikation ergeben sich Möglichkeiten der individuellen Vertiefung auf Fragen der Baugeschichte, Bautechnik, Materialien, Nutzungsgeschichte, Bauprozesse, Gestaltung und/oder Denkmalpflegetheorie.
Foto: Carina Thomas