Zum Umgang mit historischen Betoninstandsetzungen – Wertung und Umgang mit früheren Instandsetzungsmaßnahmen bei Sichtbetonbauten der Hochmoderne

Ziel des Projekts ist es, frühere Instandsetzungen an Sichtbetonbauwerken sowohl denkmalpflegerisch wie bautechnisch zu bewerten und Strategien für den Umgang zu entwickeln. Der Blick über die Instandsetzung der Betonbauwerke erlaubt dabei neue Erkenntnisse über die paradigmatische Konstruktionsart der Hochmoderne. Grundlage des Vorhabens ist zunächst eine Aufarbeitung der Geschichte der Betoninstandsetzung in Deutschland, wobei der Fokus auf die Phase nach 1945 und vor 1990 gelegt werden soll. Darüber hinaus sollen wesentliche Instandsetzungsprodukte (Stoffzusammensetzung, Anwendungen, Hersteller) und Methoden der Bauwerksdiagnose identifiziert und bewertet werden. Mittels Fallstudien und Untersuchungen am Objekt sollen diese Erkenntnisse empirisch überprüft werden. Im Zusammenhang mit dem zu erarbeitenden historischen Überblick ergeben sich neue Erkenntnisse für den erhaltenden Umgang mit den Objekten der Fallstudien selbst. Letztlich stellt sich auch die Frage, in welchem Verhältnis die früheren Bemühungen zur Instandsetzung und Erhaltung zur fachlichen und öffentlichen Rezeption und Bewertung der Betonbauwerke standen. Gerade bei Betoninstandsetzungen bilden die grundlegenden Denkmalpflege-Kategorien „Authentizität“ und „Integrität“ wesentliche Pole des Diskurses.

Die Erarbeitung eines wissenschaftlich fundierten, methodischen Leitfadens zur bautechnischen und denkmalpflegerischen Bewertung der frühen Betoninstandsetzungen dient der Etablierung von Praktiken und Verfahren zum angemessenen Umgang mit der historischen Überlieferung dieser Bauwerke. Hieraus ergeben sich neue Impulse für die internationalen Diskussionen um Leitlinien und Regelwerke.

Bearbeiterin: Elisabeth Hinz, Dipl.-Ing. Arch.

Projektpartner:
Prof. Dr.-Ing. Christoph Dauberschmidt
Hochschule München, Fakultät für Bauingenieurwesen

gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektlaufzeit: 02/2021 – 01/2024, zweite Förderphase: 02/2024 – 01/2026